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Youth-Letter
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Der Newsletter der Astronomie-Jugend. Ausgabe 07. Erschienen 01.09.2023
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September 2023
die heißen Sommertage machen allmählich angenehmen Septembernächten platz. Passend haben wir für dich nicht einen, nicht zwei, sondern gleich drei Beobachtungstipps in Gepäck! Falls das Wetter nicht mitspielt, haben wir viele Tipps zum Weiterlesen bei den Wissenschaftsnews und einige Veranstaltungen für dich.
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Einen schönen September wünschen Astrid, Lucia, Timo, Theo und Adrian
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Astrofoto des Monats
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Jeden Monat wird auf Discord für ein Astrofoto des Monats abgestimmt.
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Im September: die Cygnus Region in der Milchstraße.
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Ausrüstung: Samyang 135mm f2
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Montierung: SkyWatcher StarAdventurer 2i Kamera: Canon EOS 6Da Belichtungszeit: 162*60s bei ISO 1600 Nachbearbeitung: Das Bild ist ein 3 Panel Mosaik. Die einzelnen Bilder wurden in Pixinsight gestackt und zusammengefügt. Danach wurde eine starless Version des Bildes weiter in Darktable bearbeitet, um die feinen H-alpha Strukturen besser erkennbar zu machen.
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Aus der Forschung
- Das James-Webb-Teleskop hat einen Stern beobachtet, der bereits 900 Millionen Jahre nach dem Urknall aufleuchtete. Damit gehört er möglicherweise zu den ersten Sternen, die nach dem Urknall entstanden sind (Population III Sterne). Ursprünglich wurde das Objekt “Earendel” im Jahr 2022 vom Hubble Weltraumteleskop über den Gravitationslinseneffekt entdeckt. Bei der Beobachtung mit Hubble war bisher unklar, ob es sich wirklich um einen Stern handelt. Die höhere Auflösung des James-Webb-Teleskops ermöglicht es jetzt, die Größe des Objekts auf maximal 4000 AE (Astronomische Einheiten) einzuschränken. Ebenso deutet die Spektralanalyse auf einen Population III Stern oder ein Doppelsternsystem hin. Earendel ist altenglisch für Morgenstern und liegt in der “Sunrise Arc” Galaxie. Weiterlesen: nasa.gov, Spektrum.de, Youtube: Anton Petrov, Paper bei Nature (Paywall), Paper auf Arxiv.
- Ein Modell zur Entstehung von jupiterähnlichen Planeten wurde durch neue Beobachtungen möglicherweise bestätigt. Derzeit gibt es hauptsächlich zwei Modelle, die erklären, wie sich sehr massereiche Planeten bilden. Eines beruht auf sogenannter Kernakkretion, das andere auf gravitativer Instabilität. Bei dem Modell, das auf der gravitativen Instabilität beruht, bilden sich innerhalb einer Scheibe an Staub und Gas kleinere Ansammlungen aus eben diesem Staub und Gas, die dafür sorgen, dass sich ein gravitatives Zentrum bildet und weiteres Material angezogen wird. Diese Klumpen können anschließend durch die Gravitation in sich zusammenfallen und zu Gasriesen werden. Der Unterschied zur Kernakkretion ist, dass sich dort die verschiedenen Staubklumpen schrittweise durch viele Zusammenstöße anwachsen. Neue Beobachtungen durch SPHERE (Spectro-Polarimetric High-contrast Exoplanet Research Instrument) geben jetzt erste Hinweise darauf, dass der Prozess der gravitativen Instabilität tatsächlich eine Rolle bei der Entstehung jupiterähnlicher Planeten spielen könnte. Forschende hoffen, dass weitere Details durch das ELT (Extremely Large Telescope) in Chile nach seiner Fertigstellung (voraussichtlich 2027) erkundet werden. Weiterlesen: Pro-Physik, Paper bei APJ Letters.
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Aktuelles
- 6.09. - 10.09. Universe on Tour macht in Bielefeld Station. Universe on Tour ist eine Roadshow mit einem mobilen Planetarium und einem Ausstellungszelt zu astronomischen Themen, die deutschlandweit an 15 Stationen hält. Infos
- 9.09., 10-17 Uhr, Tag der offenen Tür am Radioteleskop Effelsberg. Infos
- 10.09. Tag des offenen Denkmals. An vielen Orten gibt es Programm, z.B. an der Sternwarte Bonn. Bundesweite Übersicht
- 14.9. Astroteilchen-Projekttag des Netzwerks Teilchenwelt. Schüler:innen können mit selbstgebauten Nebelkammern Spuren kleinster Teilchen beobachten. Infos
- 25.09-30.9. Die Highlights der Physik sind ein Wissenschaftsfestival mit vielfältigem Programm für alle Altersgruppen. Austragungsort dieses Jahr: Kiel. Infos
- 8.10. Tag der offenen Tür beim ESA-Zentrum ESTEC in Noordwijk (Niederlande). Ankünigung
- Die Ausstellung Urknall Unterwegs macht im September Station in Göttingen (17.09.), und Kiel (26.09.-29.09.). Infos
- Das Wissenschaftsjahr 2023 zum Thema unser Universum. Veranstaltungskalender
- Die Tour der MS Wissenschaft (09.05.-27.09). Das hält Schiff in verschiedenen deutschen Städten und öffnet seine Luken für Besucher. An Bord befindet sich dieses Jahr eine große Ausstellung rund um Astronomie und Astrophysik. Tour-Übersicht
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Astronomische Ereignisse
04.09. Jupiter nahe Mond 11.09. Venus nahe Mond 15.09. Neumond 19.09. Neptun in Opposition 26.09. Saturn nahe Mond 29.09. Vollmond (Supermond) 09.10. Höhepunkt der Draconiden (Meteorschauer) 14.10. Ringförmige Sonnenfinsternis (nicht sichtbar in Europa), Neumond 22.10. Halb-Venus, Höhepunkt Orioniden (Meteorschauer) 24.10. Venus in größter westlicher Elongation, Mond nahe Saturn 28.10 Partielle Mondfinsternis (21:30 bis 22:53, Maximum 22:14), Vollmond
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Beobachtungstipp für Anfänger
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Abends ab ca. 11 Uhr kannst du Saturn in südöstlicher Richtung etwa 20° über dem Horizont beobachten. Bereits mit einem kleinen Teleskop sind die Ringe gut sichtbar. Mit etwas größeren Teleskopen kannst du vermutlich sogar die Cassinische Spaltung (eine der Lücken in den Ringen) und den Saturnmond Titan, einen der größten Monde im Sonnensystem, ausmachen.
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Beobachtungstipp für Fortgeschrittene 1
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Aktuell steht die Andromedagalaxie wenn es dunkel wird bereits recht hoch am Himmel. Somit eignet sie sich hervorragend für Astrofotografie. Einfach mit Kamera und Teleobjektiv oder Kamera und Teleskop anvisieren und lange belichten (hierfür ist eine Nachführung erforderlich). Auch mit bloßem Auge durch ein Teleskop sollte die Galaxie von den Meisten Orten gut zu sehen sein.
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Beobachtungstipp für Fortgeschrittene 2 Ähnlich wie Anfang des Jahres mit C/2022 E3 ZTF, besucht uns nun ein neuer Komet. C/2023 P1 Nishimura erreicht zwischen dem 1. und 5. September eine Helligkeit von voraussichtlich 6 mag. Momentan bewegt sich der Komet vom Sternbild Zwillinge in Richtung Osten zum Krebs. Nach dem 5. September gewinnt er an Helligkeit und erreicht bis zu 4 mag. Leider taucht der Komet nur kurz vor Sonnenaufgang in den frühen Morgenstunden über den Horizont, was die Beobachtung mit Teleskop sowie bloßem Auge sehr schwierig macht. Infos
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Spaß-Ecke
- “August war einfach nicht lustig” - Das Redaktionsteam
- “Wenn man mich nachts um drei weckt und fragt ob 2020 in der Zukunft oder Vergangenheit liegt, sag ich Zukunft” - Timo
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Impressum
Der Youth-Letter ist ein gemeinsames Projekt der Fachgruppe Jugendarbeit der VdS e.V. und der VEGA e.V. Unser Ziel ist die Vernetzung und Förderung junger Menschen mit einer Begeisterung für Astronomie.
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