Youth-Letter

Januar 2024

Astrofoto des Monats

Aus der Forschung

1. Die Sprach-AI GPT4 kann Programmieraufgaben auf Physik-Masterniveau noch nicht zuverlässig lösen. Forschende haben GPT4 nach der Lösung von Problemen aus den Bereichen Himmelsmechanik, Sternphysik, Fluiddynamik und nichtlineare Dynamik gefragt. Die AI sollte dafür Softwarepakete verwenden, die in den jeweiligen Bereichen gängig sind. Die Aufgaben waren so gestellt, dass sie mit Fachwissen auf Masterniveau in 30-50 Zeilen Code und einer halben Stunde Zeit lösbar sein sollten. Zur Evaluierung wurden fehlerhafte Codezeilen in verschiedenen Kategorien gezählt, wie z.B. Programmier- oder Physik-Fehler. Während zwar im Durchschnitt 70% aller Codezeilen korrekt waren, wurde keines der Probleme vollständig gelöst. Häufige Fehler waren beispielsweise, dass GPT4 nicht existierende Softwaremodule dazu erfunden hat, oder nicht konsistent mit Einheiten umgegangen ist. Die Zukunft wird zeigen, inwiefern sich die Performance verbessern lässt, beispielsweise durch spezielles Training, oder Prompts, die die AI speziell darauf hinweisen, häufige Fehler zu vermeiden. Weiterlesen: Arxiv (Preprint des Papers), Nature (Artikel zur Rolle von Sprach-AIs für die Wissenschaft).
2. Eine Studie der Universität Tel Aviv hat untersucht, wie groß die Vorteile eines Radioteleskops auf dem Mond wären. Insbesondere in der Kosmologie, bei der Erforschung des Universums vor der Sternentstehung und bei der möglichen Bestimmung der Masse von kosmischen Neutrinos könnte ein solches Radioteleskop sehr nützlich sein. Den Vorschlag dafür gab es bereits länger, da auf dem Mond verschiedene Störeffekte von der Erde kein Problem darstellen. Da momentan viele Mondmissionen stattfinden, eventuell auch bemannt, ist möglicherweise eine Umsetzung von so einem Projekt in nicht allzu ferner Zukunft realisierbar. Weiterlesen: Pressemitteilung.
3. Elemente mit Ordnungszahlen jenseits von Uran entstehen möglicherweise nach dem Tod massereicher Sterne. Elemente mit weniger Protonen im Kern als Eisen und Nickel entstehen typischerweise durch Kernfusion im Inneren von Sternen. Schwerere Elemente wie z.B. Gold entstehen bei Supernovaexplosionen oder dem Verschmelzen von Neutronensternen durch die sogenannten R- und S-Prozesse, benannt nach dem englischen “rapid” (schnell) und “slow” (langsam). Beide Prozesse basieren darauf, dass leichtere Kerne Neutronen einfangen, die sich dann durch den Beta-Zerfall in Protonen umwandeln und so schwerere Kerne erzeugen. Forschende haben jetzt die Spektren von 42 Sternen in der Milchstraße auf Elemente hin untersucht, die durch den R-Prozess entstehen. Einige Elemente zeigten auffällig hohe Häufigkeiten. Modellrechnungen legen nahe, dass dieser Überschuss durch den Zerfall von Elementen mit Ordnungszahlen jenseits von Uran entstanden ist. Bisher ging man davon aus, dass so schwere Elemente nur künstlich erzeugt werden können. Weiterlesen: Arxiv (Preprint), Science (Paper, Paywall).
   
   Passender Buchtipp: Auf der Suche nach den ältesten Sternen von Anna Frebel

Aktuelles

• 12.-16.02. Erlanger Schülerforschungszentrum. Anmeldung bis 21.01. Schüler:innen ab 14 Jahren können eine Woche an der Uni Erlangen verbringen und mit Unterstützung von Studierenden an eigenen Projekten forschen. Infos
• 08.-19.04. und 01.-12.07.: Im Physik-Schülerpraktikum an der Uni Mainz kannst du in viele Bereiche der Physik reinschnuppern. Anmeldung geöffnet. Infos

• Auch 2024 gibt es noch einige Veranstaltungen im Rahmen des Wissenschaftsjahres "Unser Universum" aus dem vergangen Jahr. Veranstaltungskalender

Astronomische Ereignisse

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  • 66% Warum bitte macht es Sinn den Radius der Milchstraße in ZENTIMETERN anzugeben??

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