Das war die VdS-Tagung in Heidelberg
Vom 20. bis 22. Oktober war die Vereinigung der Sternfreunde zu Gast im Haus der Astronomie in Heidelberg. Wir blicken auf ein ereignisreiches Wochenende mit Filmen, Vorträgen, Führungen und der Mitgliederversammlung zurück.
Die Universitätsstadt Heidelberg ist eines der Astronomie-Zentren in Deutschland. Auf dem 560 Meter hohen Königstuhl liegen die historische Landessternwarte, das Max-Planck-Institut für Astronomie und das Haus der Astronomie nur wenige Schritte voneinander entfernt. Dazu kommen die klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt am Neckar — weltbekannt das Heidelberger Schloss. Heidelberg ist eine Reise wert, und diese Reise haben über 160 Mitglieder auf sich genommen, um die 33. VdS-Tagung und Mitgliederversammlung zu besuchen.
Ab Freitagnachmittag war das Tagungsbüro geöffnet, viele Sternfreunde wollten die Filmvorführung von "Gravity" samt astrophysikalischer Einführung sehen.
Der Samstag stand traditionell im Zeichen zahlreicher Vorträge. Um 10 Uhr eröffneten der VdS-Vorsitzende Otto Guthier und der Leiter des HdA Dr. Markus Pössel die Veranstaltung. Dr. Stefan Jordan vom Astronomischen Recheninstitut trug über die Mission des Astrometrie-Satelliten Gaia vor. Peter Riepe erläuterte die Benutzung astronomischer Datenbanken. Dr. Thomas Eversberg sprach über neue Erkenntnisse zu den Oberflächen von Sternen der Typen WR und O.
Nach einer der Gastronomie gewidmeten Mittagspause stellte ab 14 Uhr Wolfgang Busch seine Arbeiten zu Argelanders historischem Fernrohr vor. Dr. Eberhard Bredner folgte mit Erlebnissen und Anregungen aus dem Gebiet der Sternbedeckungen. Eine Augenweide waren die Film- und Bildbeiträge von Sebastian Voltmer zur totalen Sonnenfinsternis in den USA. Michael Schomann schloss das Vortragsprogramm mit seinem Beitrag über die neu gegründete Fachgruppe "Astronomische Vereinigungen" der VdS und präsentierte am Ende das neue Rollup der Fachgruppe.
Um 17 Uhr begann die Mitgliederversammlung der Vereinigung der Sternfreunde e.V. Der Vorsitzende Otto Guthier dankte nochmals den örtlichen Veranstaltern und berichtete anschließend über die Aktivitäten des Vereins in den vergangenen zwei Jahren. Am Ende seines Beitrags ließ Otto Guthier die Mitglieder wissen, dass er nach 25 Jahren nicht wieder für den Vorsitz des Vereins kandidieren würde. Ihm wurde mit tosendem Applaus und persönlichen Worten seiner Weggefährten herzlich für seine langjährige Tätigkeit für die VdS gedankt! Der amtierende Schatzmeister Thomas Keßler legte wie immer einen tadellosen Bericht vor. Auch er wird nach 13 Jahren nicht mehr für den Vorstand kandidieren und wurde ebenfalls mit viel Applaus und zahlreichen Glückwünschen aus seinem Amt verabschiedet.
Alle zwei Jahre verleiht die VdS an Amateurastronomen für besondere Verdienste den deutschen Preis für Astronomie. Im Rahmen dieser Mitgliederversammlng wurde der über 90-jährige Wolfgang Busch aus Ahrensburg damit ausgezeichnet. Der ehemalige Lehrer hat sich insbesondere ab den 1970er-Jahren mit einem Bausatz für ein halbachromatisches Teleskop einen Namen gemacht. Außerdem gründete und leitete er mehrere Astronomie-AGs in und um Hamburg, schrieb poulärwissenschaftliche Artikel und arbeitet noch heute an der Restauration historischer Objektive, wie sein Vortrag auf dieser VdS-Tagung gezeigt hat. Respekt und herzlichen Glückwunsch zu dieser besonderen Leistung im Zeichen der Astronomie!
Die Mitgliederversammlung wählte anschließend einen neuen Vorstand. Kandidiert haben und gewählt wurden (auf dem Bild von links nach rechts): Torsten Güths (Beisitzer), Dr. Andreas Klug (Schatzmeister), Astrid Gallus (Schriftführerin), Sven Melchert (Vorsitzender), Otto Guthier (Beisitzer), Dr. Carolin Liefke und Dr. Dominik Elsässer (beide Beisitzer).
Am Sonntagvormittag wurden Führungen im Haus der Astronomie, der Landessternwarte und dem Max-Planck-Institut für Astronomie angeboten. In drei großen Gruppen konnten rund 100 VdS-Mitglieder an den Besichtigungen teilnehmen, die von den historischen Wurzeln der Astronomie in Heidelberg über aktuelle astronomische Forschung bis hin zur Öffentlichkeitsarbeit reichten.
Allen Aktiven, die zum Gelingen des Tagungswochenendes beigetragen haben, sei an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt!
Danke auch an die Fotografen, deren Aufnahmen hier zu sehen sind: Michael Dütting und Michael Schomann.