Himmelsschauspiel für Hobbyastronomen: Komet Leonard ist da!
Die Morgensichtbarkeit von Komet Leonard ist zu Ende. Jetzt ergibt sich noch eine Chance, ihn vielleicht am Abendhimmel aufzuspüren. Man braucht dazu sehr klaren Himmel und einen freien Blick tief zum Südwesthorizont.
Falls es nicht klappen sollte, bietet unser Forum reichlich Bilder und Beobachtungen des Kometen am Morgenhimmel:
Noch mehr Bilder zeigt die Sammlung der Fachgruppe Kometen:
http://fg-kometen.vdsastro.de/pix/2021A1.htm
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Sternfreunde freuen sich schon das ganze Jahr darauf: In den nächsten Tagen ist der Komet C/2021 A1 Leonard am Morgenhimmel zu beobachten. Um ihn zu sehen, benötigt man ein Fernglas und muss über dem Osthorizont an die richtige Stelle schauen. Die beste Beobachtungszeit ist zwischen 6 und 7 Uhr.
Er ist der erstentdeckte Komet des Jahres: Am 3. Januar 2021 hat Gregory J. Leonard am Mount Lemmon-Observatorium in den USA ein schwaches, sich langsam bewegendes Objekt aufgespürt. Einige Zeit später wurde klar, dass sich dieser Komet noch weit entfernt von der Sonne befindet und Ende des Jahres seine größte Helligkeit erreichen wird. Dann nähert er sich der Sonne weiter an und verschwindet anschließend wieder in den Tiefen des Weltraums.
Amateurastronomen zeigten sich alarmiert, denn „Leonard“ versprach ein nettes Schauspiel in der ersten Dezemberhälfte zu werden. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn der Komet entwickelt sich wie vorgesehen und konnte bereits mit seinem Schweif fotografiert und mit einem Fernglas gesehen werden.
Für ein helles Spektakel wird dieser Schweifstern nicht sorgen. Bis zum 12. Dezember steigert sich seine Helligkeit so weit, dass man ihn unter dunklem Himmel gerade so mit bloßem Auge sehen können wird. Mit einem Fernglas oder Fernrohr ist Leonard aber ein leichtes Ziel und besonders für Astrofotografen ein lohnendes Motiv.
Der Komet steigt am Morgenhimmel über dem östlichen Horizont auf, kommt mit zunehmender Helligkeit der Sonne jedoch Tag für Tag näher. Es wird bis zum 12. Dezember ein Ringen mit dem Wetter und der Morgendämmerung – mit jedem Tag nimmt Leonard etwas an Helligkeit zu, steht aber immer tiefer und verschwindet bald im Morgengrauen. Leonard erreicht am 12.12. seine geringste Entfernung von der Erde – mit etwa 34 Millionen Kilometern (etwa 100 Monddistanzen) bleibt er dabei in respektablem Abstand.
Anschließend zieht der Komet schnell in Richtung Südhimmel, allenfalls in der hellen Abenddämmerung können Beobachter von Mitteleuropa aus über dem Südwesthorizont noch einmal ihr Glück versuchen. Seinen geringsten Abstand zur Sonne wird Leonard exakt ein Jahr nach seiner Entdeckung erreichen: am 3. Januar 2022.
Dieser Besuch des Kometen Leonard ist kein helles Himmelsereignis, aber er wird für uns der einzige sein. Nachdem er die Sonne in weitem Bogen umrundet hat, zieht der eisige Schutthaufen seine Bahn in die Weiten des Weltalls und wird den Prognosen der Astronomen nach nie wieder in unser Sonnensystem zurückkehren.