Kometen

Als Komet wird ein Objekt von meist ein bis 30 km Durchmesser bezeichnet, das aus einem Gemisch von Gesteinsmaterial, Staub und gefrorenen Flüssigkeiten sowie Gasen besteht. Kometen stammen vermutlich aus einer Region rund um das Sonnensystem, der Oortschen Wolke, in über ein Lichtjahr Entfernung und sind Überbleibsel aus der Frühzeit der Entstehung des Sonnensystems. Bei Störungen untereinander oder durch vorbeiziehende Sterne werden Einzelexemplare in Richtung Sonne auf langgestreckten elliptischen, parabolischen oder hyperbolischen Bahnen abgelenkt.
Kometen werden „aktiv“, wenn sie in die Nähe der Sonne kommen. Durch geysirähnliche Vorgänge an der Oberfläche werden zum einen Staubteilchen losgelöst, die das Sonnenlicht reflektieren, zum anderen werden Gaspartikel durch die Sonnenenergie zum Selbstleuchten angeregt. Durch den Sonnenwind und den Strahlungsdruck des Sonnenlichtes werden die bis zu mehreren Millionen Kilometer langen Schweife eines Kometen erzeugt. Der Gasschweif zeigt von der Sonne weg, der Staubschweif befindet sich entlang der Kometenbahn.

Der Komet C/2020 F3 (NEOWISE) tauchte im Juli 2020 hell in der Morgendämmerung auf. (Bild: Sven Melchert)

Visuelle Beobachtung

Für die visuelle Beobachtung von Kometen benötigen Sie einen dunklen Himmel. Kometen, die einen geringen Winkelabstand zur Sonne haben, müssen bereits in der Dämmerung aufgespürt werden. Ein Fernglas hilft hier ungemein bei der Suche!

Zeichnung des Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) mit einem 16 × 70-Fernglas am 11.07.2020. (Zeichnung: Uwe Pilz)

Fotografie

Bei besonders hellen Kometen mit ausgedehnten Schweifen können Sie eindrucksvolle Stimmungsaufnahmen bereits mit einer ruhenden Kamera anfertigen. Mit bloßem Auge gut sichtbare, helle Kometen haben in der Regel Schweiflängen von einem bis Dutzende Winkelgrad und sind daher dankbare Objekte für kleine Brennweiten und einfache Ausrüstungen.

Aufnahme des Kometen C/2020 F3 (NEOWISE) mit einem 200-mm-Teleobjektiv. (Bild: Torsten Gueths)

Als Besonderheit zur „normalen“ Nebelfotografie muss die Eigenbewegung der Kometen genannt werden. Diese sorgt dafür, dass die Details verwischen, wenn die Belichtungszeit so hoch ist, dass die Bewegung des Kometen erkennbar wird.
Das ist abhängig von der Brennweite des Objektivs und der Winkelgeschwindigkeit des Kometen am Himmel. Sie können diese anhand der Interpolation von zwei Koordinatenangaben in Bezug zur Zeit abschätzen (z.B. Bogenminuten pro Zeitminute). Im Allgemeinen wird das jedoch eher bei der Fotografie durch ein Teleskop von Bedeutung sein.

Kometen bewegen sich relativ zu den Sternen. Daher sind die Sterne auf dieser 7,5 Minuten lang belichteten Aufnahme mit 1200 mm Brennweite zu Strichen verzogen. (Bild: Torsten Gueths)

Für aktuell am Himmel sichtbare Kometen empfehlen wir den Besuch der Website der VdS-Fachgruppe Kometen: http://kometen.fg-vds.de und die Beiträge in der „Kometenecke“ des VdS-Forums: forum.sternfreunde.de.