Meteore (Sternschnuppen)

Im Gegensatz zu den vorherigen Kapiteln handelt es sich bei den Meteoren, auch Sternschnuppen genannt, um Erscheinungen in der irdischen Atmosphäre.
Ein Meteoroid ist ein von Millimetern bis hin zu mehreren Metern großer Gesteins- oder Eisenbrocken, der die Sonne in einer beliebigen Bahn umläuft. Tritt ein Meteoroid mit hoher Geschwindigkeit (meist 10 – 60 km/s) in die obersten Atmosphärenschichten der Erde ein, ionisiert er die Luft, die durch die anschließende Rekombination der Elektronen in ihren Grundzustand ein kurzes Nachleuchten am Nachthimmel erzeugt. Diese Erscheinung wird Meteor oder Sternschnuppe genannt.
Sollte das Teilchen so groß sein, dass es nicht vollständig verglüht, dann fällt es als Meteorit zu Boden.
Eine hohe Konzentration solcher Kleinstteilchen finden wir in den freigesetzten Staubpartikeln eines Kometen, die entlang der Kometenbahn laufen. Kreuzte ein Komet die Erdbahn, dann taucht die Erde jedes Jahr zur gleichen Zeit in diesen „Staub-Schlauch“ ein, und wir können eine erhöhte Anzahl an Meteoren beobachten. Das sind dann die jährlich zu festen Terminen auftretenden Meteorströme.

Die auffälligsten Meteorströme

In der Presse werden oft Angaben gemacht, wie viele Meteore pro Stunde beobachtbar sind. Das ist missverständlich, denn die „Zenithal Hourly rate“ (ZHR) gibt nur eine auf die Stunde hochgerechnete Fallrate an. Zum Beispiel ergeben zehn beobachtete Meteore in 15 Minuten eine ZHR von 40 Exemplaren pro Stunde.

Visuelle Beobachtung

Für die visuelle Beobachtung benötigen Sie keine Hilfsmittel. Da genaue Zeit und Himmelsrichtung der Meteore nicht vorhersehbar sind, benötigen wir das große Sichtfeld unserer Augen. Am besten liegt man dabei auf einem Liegestuhl.
Die beste Zeit für die Beobachtung von Meteorströmen ist ab Mitternacht, denn die Erde dreht sich nach Osten und ihr Umlauf um die Sonne erfolgt ebenfalls in Richtung Osten. Daher wenden wir uns im Laufe der Nacht dem Meteoroiden-Schlauch zu, blicken gewissermaßen in Fahrtrichtung und sehen auf diese Weise die meisten Sternschnuppen.

Sternschnuppen eines Meteorstroms scheinen einem Punkt am Himmel zu entströmen, dem Radianten. (Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V./Sven Melchert)

Fotografie

Für die Aufnahme von Meteoren benötigen Sie eine ruhende Kamera mit einem lichtstarken Weitwinkelobjektiv, das eine Blende von f/3,5 oder lichtstärker hat sowie ISO 1600 oder eine höhere Empfindlichkeit zulässt. Die Belichtungszeit der Kamera sollte mindestens 15 s betragen können. Mit einem Timer fertigen Sie Reihen-Aufnahmen an, bei denen es Glücksache ist, auf einigen davon auch eine Meteorspur zu erwischen. Achtung: Verwechseln Sie nicht Meteore mit einem Satelliten, der vorüberzog und plötzlich hell wurde, weil er aus dem Erdschatten austrat. Auch wenn die Spur hell wird und plötzlich endet, kann es der sich schließende Kameraverschluss sein, der die Spur eines hellen Satelliten „kappt“.

Mittlerweile sind die elektronischen Kameras so empfindlich, dass es mit lichtstarken Objektiven möglich ist, diese schnellen Meteore in Echtzeit aufzuzeichnen. Weiterführende Informationen erhalten Sie von der VdS-Fachgruppe Meteore: www.meteoros.de.