VdS-Medaille 2023: Daniel Fischer

Laudatio im Rahmen der Mitgliederversammlung am 18. November 2023 von Astrid Gallus

Astrid Gallus und Daniel Fischer bei der Verleihung der VdS-Medaille 2023. Foto: Bernd Gährken

Alle zwei Jahre verleiht die VdS auf ihrer Mitgliederversammlung die „VdS-Medaille – den deutschen Preis für Amateur-Astronomie“ in Anerkennung besonderer Verdienste im amateurastronomischen Bereich. Die Philosophie des Preises ist die Ehrung und öffentliche Wertschätzung von Amateurastronomen und Amateurastronominnen, die außergewöhnliche Leistungen erbracht haben, sei es auf dem Gebiet der praktischen Beobachtung, der Auswertung oder Entdeckung oder aber im bildungspolitischen und popularisierenden Bereich der Astronomie.

Vor allem bei letzterem ragt in Deutschland einer heraus wie keiner sonst: Daniel Fischer! 

Er ist der Star der publizistischen Szene und das seit über 40 Jahren. Wer kennt sie nicht, seine Skyweek, die Daniel Fischer ununterbrochen seit 1985 herausgibt? Seinen Blick ins Universum, mit dem er nicht nur die amateurastronomische- sondern auch die professionelle Astronomie mit neuesten Nachrichten versorgt, und im Übrigen auch gerne kommentiert, manchmal auch bewusst überzeichnet, um damit die Informationen allgemein gut verständlich zu machen. Seine Freude an der Berichterstattung überträgt sich direkt auf den Leser. Aber Daniel Fischer schreibt nicht nur in seinen vier Blogs, er trägt auch gerne vor und das mit einer Leidenschaft, die sich in der Schnelligkeit seiner gesprochenen Worte widerspiegelt. Schnellere Vorträge, das wage ich zu behaupten, hält in der astronomischen Welt keiner.

Vollkommen logisch dazu ist es, dass Daniel Fischer auch Bücher geschrieben hat wie unter anderem über den Jupiter-Crash 1994 oder die Raumsonde Galileo oder über das Hubble-Universum. Auch im Web-TV informiert Daniel seit 2009 über Himmelsereignisse und technische Entwicklungen in der Astronomie.

Zum Weltreisenden und astronomischer Berichterstatter wurde Daniel Fischer als fachlicher Expeditionsbegleiter zu Sonnenfinsternissen, wenn ich richtig recherchiert habe, war er bei 11 totalen und 6 ringförmigen – also bei insgesamt 17 Sonnenfinsternissen dabei. Der Zufall wollte es, dass er den Absturz des Kometen Shoemaker-Levy 9 in Chile vom Cerro Tololo Inter-American Observatory (CTIO) aus beobachten konnte – was für ein Geschenk für einen Astronomen!

Richtig spannend sind seine sogenannten fünf wilden Jahre als Leonidenbeobachter, die ihn 1998 zunächst in die Mongolei, ein Jahr später nach Jordanien und 2001 schließlich nach Korea führten. Da damals das Internet schon eine wichtige Rolle spielte (im Übrigen auch für die Publikationen der Vorhersagen), konnte Daniel Fischer alle Zuhausegebliebenen – das waren die allermeisten von uns – mit seinen Berichten versorgen. Wir konnten ihn auf diese Weise ins Wüstencamp nach Jordanien und zum Workshop nach Kairo begleiten. Er wurde, wie er von sich selbst sagt, in diesen fünf Jahren des Leonidenmaximums zu einem Meteoriten-Gelehrten und knüpfte weltweit astronomische Kontakte, von denen heute alle an der Astronomie Interessierte profitieren.

Nicht umsonst hat die Vereinigung der Sternfreunde ihn zu einem ihrer Botschafter ernannt!

Dir, lieber Daniel, gebührt der Dank der gesamten deutschen amateurastronomischen Community, die Du mit Deinen Berichten über Astronomie und Raumfahrt unermüdlich und fundiert auf dem Laufenden hältst.

Mit diesem Engagement entspricht Daniel Fischer den Zielen und dem Satzungsauftrag der Vereinigung der Sternfreunde. Die Verleihung der VdS-Medaille des Jahres 2023 gebührt ihm zu Recht und der Vorstand der VdS freut sich sehr, ihm dazu zu gratulieren!