43. Würzburger Frühjahrstagung am 23. März 2019

Die Frühjahrstagung der VdS in Würzburg findet dieses Jahr am 23. März statt. Veranstaltungsort ist wie in den vergangenen Jahren das Friedrich-Koenig-Gymnasium (Friedrichstraße 22, 97082 Würzburg). Die Tagung ist auch als Lehrerfortbildung registriert. Parkplätze sind ausreichend vorhanden. Die Schule bietet optimale Bedingungen für die Vorträge und den persönlichen Austausch. Es werden Kaffee, Getränke, ein Mittagsimbiss und Kuchen angeboten. Im Zentrum stehen natürlich die Vorträge – für den Fachvortrag konnten wir abgestimmt mit dem diesjährigen Astronomietag Dr. Andreas Jechow vom Geoforschungszentrum Potsdam gewinnen; er wird über Lichtverschmutzung im Kontext der Ökologie mit Fokus auf Gewässer und Messungen bei jedem Wetter sprechen. Dazu kommen weitere elf Vorträge mit sehr interessanten Themen (unten steht das Programm als PDF-Datei zum Download zur Verfügung):

09:00-09:15
Begrüßung und Eröffnung
StD Marco Korn (Schulleiter, FKG) und Dr. Dominik Elsässer (VdS-Vorstand, Tagungsleiter)
09:15-10:15
Lichtverschmutzung im Kontext der Ökologie mit Fokus auf Gewässer und Messungen bei jedem Wetter
Dr. Andreas Jechow, Geoforschungszentrum Potsdam
10:20-10:50
Die Sonne lebt – auch im Minimum!
Steffen Fritsche, Köditz und Heinz Hilbrecht, Laufenburg (FG Sonne der VdS)
10:55-11:25
LRGB-Zusammensetzung großer Mondpanoramen
Rolf Hempel, Buchholz
11:30-11:55
Entstehung und Eigenschaften von Nebensonnen
Dr. Uwe Pilz, Leipzig
11:55-13:15
Mittagspause (Essen am Tagungsort möglich)
13:15-14:00
Mein 360°x180°-Himmelspanorama und das geheimnisvolle Zodiakalstaubband
Erich Meyer, Linz
14:05-14:40
Einige Gedanken zum Thema Zeit
P. Christoph Gerhard OSB, Abtei Münsterschwarzach
14:45-15:15
Welche Farben haben eigentlich die HII-Regionen?
Peter Riepe, Bochum
15:20 -15:45
Marsopposition und Mondfinsternis in Namibia
Bernd Gährken, München
15:45-16:15
Kaffeepause
16:15-16:45
Im Schatten des Asteroiden – Wie Sternbedeckungen unser Wissen über Kleinplaneten erweitern
Oliver Klös, Eppstein
16:50– 17:05
Sichere Nachführung ohne Guiding – geht das?
Martin Feige und Nils Zottmann, FKG, Würzburg
17:10-17:40
Mondlandschaften: Vom Okular direkt aufs Papier
Jens Leich, Wiehl
17:45-18:10
Polarlichtbeobachtungen auf Island und in Norwegen
Rainer Sparenberg, Haltern-Sythen
18:10-18:20
Abschlussdiskussion, Verabschiedung
Dr. Dominik Elsässer, Tagungsleiter, VdS
Anschließend
Tagungsausklang im Würzburger Hofbräukeller, Raum "Brauwerkstatt"
Jägerstraße 17, 97082 Würzburg


30 Jahre Pale Blue Dot: Von der Astronomie zu Weltbürgertum und Umweltbewusstsein

Am 14. Februar 1990 ließ die NASA auf Anregung des bekannten US-amerikanischen Astronomen Carl Sagan die Raumsonde Voyager 1 aus sechs Milliarden Kilometern Entfernung einen Blick zurück auf die Planeten unseres Sonnensystems werfen. Auf der dabei entstandenen Aufnahme ist die Erde nicht mehr als ein einzelner, schwach leuchtender Pixel. Sagan prägte dafür den Namen "Pale Blue Dot" (engl. blassblauer Punkt) und versuchte anhand dieses Bildes, der Menschheit bewusst zu machen, dass die Erde unser aller kosmische Heimat ist und dass wir sie gut bewahren und pflegen sollten. Er schrieb darüber in seinem Buch Blauer Punkt im All. Unsere Heimat Universum: "Es ist uns gelungen, dieses Bild aufzunehmen, und wenn man es betrachtet, sieht man einen Punkt. Das ist hier. Er ist unser Zuhause. Wir sind das." Das globale Projekt "Pale Blue Dot" zum 30-jährigen Jubiläum des Entstehens dieser ikonischen Aufnahme soll zu Veranstaltungen inspirieren, bei denen mithilfe der Astronomie Themen wie Weltbürgerschaft und die Gemeinsamkeiten von Menschen aus verschiedenen Kulturen und mit unterschiedlichen Hintergründen diskutierten. Darüber hinaus will die Initiative über den Klimawandel informieren, indem sie die Öffentlichkeit aus der Perspektive der Astronomie daran erinnert, dass die Erde die einzige bewohnbare Welt im Universum ist, die wir kennen.
Veranstaltungsorganisatoren weltweit sind herzlich eingeladen, sich in der Woche vom 13. bis zum 20. Februar 2020 an der Initiative zu beteiligen und ihre Veranstaltungen zentral bei der IAU zu registrieren. Für das Projekt hat die IAU eine Reihe von Materialien und Vorschläge für Aktivitäten insbesondere auch in schulischem Kontext bereitgestellt (größtenteils leider nur auf Englisch).

Supernovae in Virgo

In der Galaxie NGC 4636 erscheint zur Zeit eine Supernova etwas außerhalb des Kerns. Helligkeit vom 20. Januar: 12.4 mag.
Eine weitere Supernova findet sich im Kern von M 100, deshalb auch ein wenig schwierig zu sehen. Helligkeit vom 20. Januar: 13.5 mag.

Petition gegen Lichtverschmutzung

Wir wissen das schon: Zu viel falsches Licht in der Nacht tötet Insekten, bringt die Tierwelt durcheinander, raubt uns den Schlaf und lässt die Sterne verblassen. Für das Bundesland Schleswig-Holstein wurde jetzt eine Petition zum Abschalten der Außenbeleuchtung in der Nacht gestartet, die von der Vereinigung der Sternfreunde unterstützt wird.

Die Petition findet sich hier:

https://www.landtag.ltsh.de/oepetition/petitionsdetails?execution=e3s1 Weitere Informationen zum Thema Lichtverschmutzung bietet die VdS-Fachgruppe "Dark Sky":

http://www.lichtverschmutzung.de/

Umfrage für VdS-Mitglieder

Sie sind Mitglied in der VdS. Warum eigentlich? Erfüllt der Verein Ihre Erwartungen? Sind Sie mit den Angeboten zufrieden? Und was wünschen Sie sich in Zukunft von der VdS? Dazu bitten wir Sie um Ihre Meinung! Dem VdS-Journal 68 liegt ein Fragebogen bei. Hier zeigen wir Ihnen, wie Sie an der Umfrage online teilnehmen können. Und es gibt sogar etwas zu gewinnen.

Bitte füllen Sie nur einen Fragebogen pro Person aus. Die Beantwortung der Fragen erfolgt freiwillig und die Daten werden nur für statistische Zwecke erhoben und gemäß der DS-GVO verwendet. Es werden keine Einzelresultate weitergegeben, eine Auswertung wird in einem zukünftigen VdS-Journal publiziert. Bitte nehmen Sie an der Umfrage bis zum 28. Februar teil. So geht das online:
1. Nehmen Sie Ihren Mitgliedsausweis zur Hand (rechts oben auf der aktuellen Beitragsrechnung). Dort steht Ihre Mitgliedsnummer und die Servicenummer zum Anmelden im Mitgliederbereich.
2. Klicken Sie im Menü rechts oben unter "Für Mitglieder" auf den ersten Eintrag "Anmelden Mitgliederbereich".
3. Tragen Sie dort Ihre Mitglieds- und Servicenummer ein und klicken dann auf "Login". Jetzt sind Sie angemeldet.
4. Den Link zur Umfrage finden Sie auf der nachfolgenden Seite ganz unten.

Als Dankeschön für Ihre Hilfe verlosen wir folgende Preise. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
1. Preis: Einkaufsgutschein bei einem Teleskophändler der eigenen Wahl im Wert von 200 €
2. – 10. Preis: Das Buch „Bildatlas der Galaxien“ von Michael König und Stefan Binnewies im Wert von 58 €
11. – 20. Preis: Das Buch „Reiseziel Sternenhimmel“ von Bernd Pröschold im Wert von 30 €.

Vielen Dank für Ihre Teilnahme!

Abstimmung über Exoplaneten-Namen: Planet Neri umkreist Stern Mago

Die deutsche Öffentlichkeit durfte einem Exoplaneten und seinem Stern einen Namen geben. Bis zum 20. September hatten wir Vorschläge gesammelt. Ab Mitte Oktober bis Mitte November durften alle Menschen, die in Deutschland wohnen oder eine deutsche Schule im Ausland besuchen, über fünf der Vorschläge online abstimmen. Planet und Stern tragen bislang lediglich eine Katalognummer: HD 32518 ist der Stern, HD 32518b ist der Planet.
Dass Exoplaneten, also Planeten, die einen anderen Stern umkreisen als die Sonne, einen echten Namen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es erst eine entsprechende Aktion, im Jahre 2015. Ein Namensvorschlag aus Deutschland wurde damals nicht ausgewählt. Dieses Jahr hatte Deutschland einen „eigenen“ Planeten, den wir benennen durften.
Anlass der Aktion ist das hundertjährige Bestehen der Internationalen Astronomischen Union als weltweite Organisation der professionellen Astronomen. Dazu wurde weltweit in mehr als 110 Ländern über die Benennung je eines Exoplaneten-Systems abgestimmt. Insgesamt gingen dabei 360.000 Namensvorschläge ein, und 420.000 Menschen gaben eine Stimme für eine der zur Abstimmung stehenden Namenskombinationen (Stern und Planet) ab. Der Stern war jeweils so gewählt, dass er von dem entsprechenden Land aus bereits mit einem kleinen Teleskop sichtbar ist.
Der Planet HD 32518 b ist ein Riesen-Jupiter mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er wurde 2009 von Michaela Döllinger (damals bei der ESO), Artie Hatzes (Landessternwarte Tautenburg [LST]), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt. Der Stern mit der Katalognummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe.
Das Sternbild Giraffe inspirierte eine ganze Reihe der Schüler*innen, Kindergartenkinder und Amateurastronom*innen, die Vorschläge einreichten. Dazu gehörte auch der Physikkurs der Kursstufe von Dr. Inge Thiering am Max-Born-Gynasium Neckargemünd, deren Vorschlag unter die letzten fünf kam und jetzt mit 3414 von 8720 abgegebenen Stimmen als klarer Sieger aus der Online-Abstimmung hervorging: Mago ist der Name eines äthiopischen Nationalparks, der insbesondere auch dem Schutz von Giraffen dient, und Neri ist ein Fluss in eben jenem Nationalpark. Sollten um Mago noch weitere Planeten entdeckt werden, könnten sie die Namen von weiteren Flüssen der direkten Umgebung erhalten.
Wie verliefen Auswahl und Abstimmung?
Schulklassen, Kindergartengruppen und Amateurastronomische Vereinigungen waren ab dem 7. Juni 2019 aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen. Bis zum Einsendeschluss am 20. September 2019 waren 264 Namensvorschläge eingegangen.
Diese Vorschläge hatte sich eine Kommission, bestehend aus

näher angesehen. Eine Reihe der Vorschläge konnten leider von vornherein nicht weiter berücksichtigt werden ­– sie verstießen gegen die Regeln für die Namen für Planeten und Sterne [siehe http://www.nameexoworlds.iau.org/naming-rules], die wir auf unserer Webseite auch in deutscher Kurzform zugänglich gemacht hatten, oder sie stammten nicht aus dem Kreis der Vorschlagsberechtigten. Die Auswahl der letzten fünf Namen, über die dann abgestimmt wurde, war der Kommission nicht leicht gefallen, denn es waren eine ganze Reihe fantasievoller und schöner Namen dabei.
Bei der Online-Abstimmung vom 15. Oktober bis zum 14. November entfielen auf die fünf verbleibenden Vorschläge die folgenden Stimmenzahlen:
Reticulata/Peralta: 1348
Neri/Mago: 3414
Rosenrot/Schneeweißchen: 2140
Pioneer/Voyager: 1083
Gulliver/Brobgingnag: 735
Insgesamt: 8720
Was ist das für ein Stern? Was ist das für ein Planet?
HD 32518 b, der jetzt Neri heißen wird, ist ein Exoplanet, also ein Planet, der einen anderen Stern als die Sonne umkreist, nämlich den Stern HD 32518, der jetzt Mago heißen wird. (Die numerischen Bezeichnungen sind astronomische Katalognummern. HD steht für den US-amerikanischen Henry-Draper-Katalog aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.)
Der Planet HD 32518 b ist ein Riesen-Jupiter mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der Planet wurde 2009 von Michaela Döllinger (damals bei der ESO), Artie Hatzes (Landessternwarte Tautenburg [LST]), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt.
Der Stern mit der Katalognummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe. Er hat ungefähr dieselbe Masse, aber einen zehn Mal größeren Durchmesser wie die Sonne. Das unscheinbare Sternbild Giraffe (Kamelopard) liegt in der Nähe des Polarsterns. HD 32518 ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar.
Das IAU100-Jubiläum
In diesem Jahr feiert die Internationale Astronomische Union (IAU), die weltweite Vereinigung der professionellen Astronomen, unter dem Motto „100 Jahre unter einem Himmel“ ihr hundertjähriges Bestehen (siehe die deutsche und die internationale IAU100-Webseite).
Die IAU fördert Forschung, Bildung und Wissenschaft im Bereich der Astronomie, insbesondere durch die Ausrichtung wissenschaftlicher Konferenzen. Die IAU ist außerdem für die offizielle Namensgebung von Himmelsobjekten zuständig.
Als eines von vielen Projekten zum IAU100-Jubiläumsjahr durften zahlreiche Länder in diesem Jahr je einen Exoplaneten und den Stern benennen, den dieser Planet umkreist. Die deutsche Öffentlichkeit durfte den Stern HD 32518 und seinen Planeten HD 32518b im nördlichen Sternbild Giraffe benennen. Insgesamt haben sich während des Jubiläumsjahres Millionen von Menschen in 140 Ländern an rund 5000 verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen beteiligt.
Partner der Aktion
Die Exoplaneten-Benennung findet im Rahmen der weltweiten Aktion NameExoWorlds der Internationalen Astronomischen Union statt. Die Internationale Astronomische Union (IAU) ist der Zusammenschluss von mehr als 13.500 professionellen Astronominnen und Astronomen aus mehr als 100 Ländern in aller Welt. Sie sieht es als ihre Aufgabe, durch internationale Zusammenarbeit alle Aspekte der Astronomie zu fördern und zu bewahren, von Forschung und Kommunikation bis hin zu Bildung und Entwicklung. Die IAU ist außerdem die international anerkannte Organisation, die für die Benennung von Himmelskörpern und deren Oberflächenmerkmalen verantwortlich ist. Sie wurde 1919 gegründet und ist der weltweit größte Berufsverband für Astronominnen und Astronomen.
Kooperationspartner von NameExoWorlds in Deutschland sind das Haus der Astronomie, das Max-Planck-Institut für Astronomie und das Schwerpunktprogramm SPP-1992 „Exoplanet Diversity“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Geminiden – Die Wünsch-dir-was-Sternschnuppen vor Weihnachten

Sie wurden nach dem Sternbild Zwillinge benannt: Die „Geminiden“ sorgen immer kurz vor Mitte Dezember für einen schönes Sternschnuppenschauspiel. In diesem Jahr sind die Nächte vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15. besonders interessant. Dann sollen bis zu 120 Sternschnuppen pro Stunde über den Himmel huschen. Leider steht zur besten Beobachtungszeit auch der Mond am Himmel, so dass man vielleicht alle drei Minuten eine Sternschnuppe sehen wird.
Das Maximum der Geminiden fällt somit auf ein Wochenende. Wer das Sternbild Zwillinge am Himmel sucht, wird schnell fündig: Es ist genau dort, wo in diesen Tagen auch der Mond steht. Zwei besonders helle Sterne der Zwillinge wird man trotzdem sehen können. Das sind Kastor und Pollux, ein aus der griechischen Mythologie bekanntes Zwillingspaar. Wer besonders klaren Himmel hat, kann vielleicht auch die nach rechts weisenden Ketten der anderen Sterne des Sternbildes ausmachen.
Zurück zu den Sternschnuppen: Am Himmel sieht es so aus, als würden sie dem Sternbild Zwillinge entspringen. Das ist aber nur ein perspektivischer Effekt wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer. Der Grund für das vermehrte Auftreten der Sternschnuppen ist das Durchqueren der Erde einer kosmischen Staubwolke, die vermutlich vom Kleinplaneten mit der Nummer 3200 „Phaethon“ hinterlassen wurde – möglicherweise ist dieser Asteroid zerbrochen und hat Trümmerteile auf seiner Bahn hinterlassen, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre als Sternschnuppen verglühen.
Im Gegensatz zu den bekannten Perseiden-Sternschnuppen im Sommer muss man bei den Geminiden nicht bis nach Mitternacht warten, um die meisten zu sehen. Sobald es dunkel wird, kann man neugierig nach ihnen Ausschau halten. Ein freier Blick nach Osten ist dann von Vorteil. Für besonders Eifrige der Profitipp: Astronomen erwarten die meisten Sternschnuppen entweder in der Nacht vom 13. auf den 14. Dezember nach Mitternacht oder am späten Abend des 14. Dezember – oder in der Zeit dazwischen, dann ist es bei uns leider taghell.

Einladung zum Astronomietag am 28. März 2020

Bereits zum 18. Mal veranstaltet die Vereinigung der Sternfreunde e. V. (VdS) den bundesweiten Astronomietag. Als Termin für das Jahr 2020 wurde der 28. März ausgewählt (wie immer ein Samstag). Die VdS lädt alle Volkssternwarten, Planetarien, Vereine, astronomische Institute und Hobby-Astronomen wieder herzlich ein, sich an der Veranstaltung zu beteiligen.
Der Astronomietag 2020 steht – passend zum Himmelsanblick – unter dem Motto „Venus, Mond und die sieben Schwestern“. Außerdem ruft der WWF an diesem Abend von 20:30 bis 21:30 Uhr zur weltweiten „Earth hour“ auf: Vielerorts wird in dieser Stunde die Beleuchtung reduziert – ein guter Anlass, um auf das leidige Thema der Lichtverschmutzung hinzuweisen. Venus ist strahlender Abendstern und kann bei sehr klarem Himmel bereits am nachmittäglichen Taghimmel aufgesucht werden. Knapp sieben Grad neben Venus schmückt die schmale Sichel des zunehmenden Mondes den abendlichen Himmelsanblick. Venus und Mond sind bereits in der Dämmerung sichtbar. Die Sonne geht etwa um 19 Uhr unter, gegen 19:30 Uhr machen sich neben Venus und Mond die ersten Sterne bemerkbar. Zu Beginn der Earth hour um 20:30 Uhr ist es astronomisch völlig dunkel. Wenn es dunkel wird, zeigen sich auch die im Motto genannten „sieben Schwestern“ über Venus und Mond; gemeint ist natürlich der offene Sternhaufen der Plejaden im Sternbild Stier.
Unterstützt wird der 18. Astronomietag wie jedes Jahr von der Zeitschrift Sterne und Weltraum„. Außerdem wird die Vereinigung der Sternfreunde zum Astronomietag wieder ein Jahresprogramm „Astronomie 2020“ und ein Plakat für Ihre Werbung vor Ort kostenlos (inkl. Versand) zur Verfügung stellen.
Bitte melden Sie Ihre Veranstaltung unter www.astronomietag.de an und bestellen die kostenlosen Plakate und Broschüren. Für Ihre Online-Werbung finden Sie dort auch Banner und das Plakat in verschiedenen Größen. Alle bis zum 3. Januar eingegangenen Bestellungen werden bis Ende Januar verschickt, spätere Bestellungen Ende Februar/Anfang März.
Für Aktuelles folgen Sie uns am besten unter Twitter (@astronomietag) oder facebook.com/sternfreunde.
Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie wieder mit dabei sind, wünschen Ihnen vor allem klaren Himmel, viele Besucher und eine insgesamt gelungene Veranstaltung!

BoHeTa 2019 – wieder ein volles Programm für interessierte Amateure

Die diesjährige Bochumer Herbsttagung der Amateurastronomen (BoHeTa) findet am 9. November 2019 ab 10 Uhr wieder im Hörsaal HZO 20 (Hörsaalzentrum Ost) der Bochumer Ruhr-Universität statt.
Das Programm bietet wie gewohnt den beliebten, umfangreichen Querschnitt durch die Amateurastronomie. Diesmal ist die Astrofotografie gut vertreten, daneben sind die Reiff-Vorträge von großem Interesse:
a) ein Fachvortrag von Dr. Dietrich Baade (ESO) zu Be-Sternen
b) Ernst Pollmann berichtet über den Doppelstern VV Cephei
Das vollständige Tagungsprogramm finden Sie auch am Ende der Seite  als pdf-Datei zum Download. Weitere Infos unter www.boheta.deAnfahrtsbeschreibung: www.boheta.de/fset_ort.htm In der Hoffnung auf zahlreiches Interesse und Erscheinen – bis zum 9. November
Peter Riepe
Fachgruppe Astrofotografie

Das Tagungsprogramm:

10.00 Uhr Tagungseröffnung und Begrüßung (Veranstalter)
10.15 Uhr Thomas Wahl, Oer-ErkenschwickStefan Korth, Meerbusch
Mein Sternwartenbau – ein Statusbericht
10.45 Uhr Dr. Sighard Schraebler, Frankfurt
Der Einschlag während der Mondfinsternis im Januar 2019
11.15 Uhr Bernd Gährken, Rheda-Wiedenbrück
Nachtlandschaften über Chile
11.45 Uhr Claudia Henkel, Essen
Astronomie in Deutschland – gemeinsam sind wir stark


12.00 Uhr Mittagspause, darin enthalten: Führungen in der Fakultät für Physik und Astronomie


13.30 Uhr Wolfgang Bischof, Recklinghausen
Die verborgene Vielfalt der Farben des Mondes, reproduzierbar extrahiert
14.00 Uhr Rolf Hempel, Buchholz
„Lucky Imaging“ mit dem PlanetarySystemStacker
14.45 Uhr Prof. Dr. Udo Backhaus, Universität Duisburg/Essen
Eigenbewegung und Parallaxe von Barnards Pfeilstern, mit professionellen Remote-Teleskopen (Monet und LCOGT) selbst gemessen
15.15 Uhr Dr. Carolin Liefke, Heidelberg
Verleihung der Reiff-Förderpreise für Amateur- und Schulastronomie 2019


15.40 Uhr Kaffeepause


16.10 Uhr Reiff-Vortrag: Dr. Dietrich Baade (ESO)
To Be or not to Be: Was Be-Sterne unter die spannendsten Objekte in der Milchstraße einreiht
17.00 Uhr Ernst Pollmann, Leverkusen
Das Doppelsternsystem VV Cephei
17.30 Uhr Peter Köchling, Bad Meinberg
Flatfield – Grundlagen der Bildebnung in der Astrofotografie
18.00 Uhr Prof. Dr.-Ing. Peter C. Slansky, München
Mehr-Spektralbereichs-Fotometrie mit einer digitalen Fotokamera am Beispiel der Perseiden- Feuerkugel IMO 3414-2018 im visuellen Licht sowie der totalen Mondfinsternis vom 21.1.2019  im visuellen Licht und nahen Infrarot
18.30 Uhr Dr. Kai Wicker, Bremen
Kontinuumssubtraktion im Kampf mit der Lichtverschmutzung: natürliche Farben trotz Schmalbandfilterung


ca. 19.00 Uhr Tagungsende (Veranstalter)
anschließend Gemütlicher Tagungsausklang im Restaurant Summa cum Laude
Plan am Tagungsbüro ersichtlich

Seltenes Himmelsschauspiel am 11. November: Merkur überquert die Sonne

Er ist der kleinste, der schnellste und der sonnennächste Planet: Merkur hat viele Besonderheiten zu bieten. Außerdem ist er der am schwierigsten sichtbare Planet – nur an wenigen Tagen im Jahr kann man ihn in der Abend- oder Morgendämmerung aufspüren. Noch viel seltener kommt es vor, dass Merkur direkt über die Sonnenscheibe läuft. Solche Merkurtransite finden nur alle paar Jahre statt, der nächste jetzt am 11. November, der übernächste erst im Jahr 2032.

Wenn Merkur über die Sonnenscheibe zieht, kommt es zu einer Mini-Mini-Sonnenfinsternis. Daher benötigt man zur Beobachtung des Schauspiels mindestens ein kleines Teleskop mit einem sicheren Sonnenfilter. Ein Blick durch die bekannten Sonnenfinsternisbrillen wird den kleinen Merkur nicht erkennen lassen. Am besten geht man daher zu einer Volkssternwarte, bei klarem Himmel werden die meisten von ihnen für Besucher geöffnet haben.
Das Schauspiel beginnt exakt um 13:35:29 Uhr, dann stößt Merkur quasi an den linken Rand der Sonne. Kaum zwei Minuten später hat er den Sonnenrand passiert und steht als kleiner schwarzer Kreis vor der hellen Sonnenscheibe. Sein Weg führt Merkur bei diesem Transit fast exakt über die Mitte der Sonne, daher ist er vergleichsweise lang. Doch obwohl Merkur der schnellste Planet am Himmel ist, dauert die Strecke vom Rand bis zur Sonnenmitte fast drei Stunden: Erst um 16:20 Uhr hat Merkur die Sonne zur Hälfte überquert.
Dann allerdings neigt sich die Sonne bereits ihrem Untergang entgegen; in Berlin ist das genau um 16:20 Uhr, weiter westlich geht die Sonne erst gegen 17 Uhr unter. Von den Kanarischen Inseln aus kann man den Merkurdurchgang fast bis zu seinem Ende um 19:04 Uhr verfolgen. Beobachtern an der Ostküste der USA oder in Mittel- und Südamerika ist es diesmal vergönnt, den Transit in seiner vollen Länge verfolgen zu können.
Der exakte Verlauf des Merkurtransits am 11. November 2019 (Zeitangaben in MEZ)
Merkur trifft auf die Sonnenscheibe: 13:35:29 Uhr
Merkur steht vollständig vor der Sonne: 13:37:10 Uhr
Merkur hat die Hälfte der Sonne passiert: 16:19:39 Uhr
Merkur erreicht den Rand der Sonne: 19:02:33 Uhr
Merkur hat die Sonne wieder verlassen: 19:04:15 Uhr
Je nach Ort weichen die Zeitangaben um einige Sekunden ab.