(87) Sylvia, Romulus und Remus – eine dreifache Sternbedeckung

Die Schatten des Kleinplaneten und seiner Monde fallen auf Deutschland, Österreich und die Schweiz. Es ist eine der interessantesten Sternbedeckungen im Jahr 2019 in Europa. Die Fachgruppe Sternbedeckungen ruft zur Beobachtung auf, um das Wissen über dieses interessante Dreifach-System zu erweitern.

Details über das Ereignis sind im VdS-Forum zu finden: https://forum.vdsastro.de/viewtopic.php?f=63&t=5861&sid=494114388a0feb5c2850b18301a2c393 Oliver Klös
IOTA/ES

Abstimmung über die Namen für Exoplanet HD 32518 b und seinen Stern eröffnet

Worum geht es?

Die deutsche Öffentlichkeit darf einem Exoplaneten und seinem Stern einen Namen geben. Bis zum 20. September wurden Vorschläge gesammelt. Jetzt wird, und zwar noch bis zum 14. November 2019, abgestimmt! Abstimmen dürfen auf der Webseite http://www.exoplanet-benennen.de Personen, die in Deutschland leben oder eine deutsche Schule im Ausland besuchen. Der Name, der per Abstimmung ausgewählt wird, wird von der Internationalen Astronomischen Union (IAU), die für die Benennung von Himmelsobjekten zuständig ist, anschließend als ein offizieller Name geführt. Planet und Stern tragen derzeit lediglich eine Katalognummer: HD 32518 ist der Stern, HD 32518b ist der Planet. Dass Exoplaneten, also Planeten, die einen anderen Stern umkreisen als die Sonne, einen echten Naen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es erst eine entsprechende Aktion, im Jahre 2015. Ein Namensvorschlag aus Deutschland wurde damals nicht ausgewählt. Dieses Jahr hat Deutschland einen „eigenen“ Planeten, den wir benennen dürfen. Anlass der Aktion ist das hundertjährige Bestehen der Internationalen Astronomischen Union als weltweite Organisation der professionellen Astronomen.

Welches sind die Namen, über die jetzt abgestimmt wird?

Planet Reticulata umkreist Stern Peralta
Der Stern HD 32518 befindet sich im Sternbild Giraffe. Reticulata und Peralta sind Teil der Bezeichnung von zwei Giraffenarten: Netzgiraffe (Giraffa reticulata) und Westafrikanische Giraffe (Giraffa camelopardalis peralta)
(Vorschlag des Wahlkurses Astronomie am Paul-Klee-Gymnasium, Gersthofen)
Planet Neri umkreist Stern Mago
Mago ist der Name eines äthiopischen Nationalparks, der insbesondere auch dem Schutz von Giraffen dient – der Stern HD 32518 befindet sich wie gesagt im Sternbild Giraffe. Neri ist ein Fluss in eben jenem Nationalpark
(Vorschlag des Physikkurses, Kursstufe, am Max-Born-Gymnasium, Neckargemünd)
Planet Rosenrot umkreist Stern Schneeweißchen
Die Schwestern Schneeweißchen und Rosenrot sind die Hauptpersonen des gleichnamigen Märchens, das auch bei den Brüdern Grimm zu finden ist.
(Vorschlag aus der Dr.Kurt-Schöllhammer-Schule [Grundschule], Simmern im Hunsrück)
Planet Pioneer umkreist Stern Voyager
Die Pioneer-Sonden und die Voyager-Sondern der NASA gehören zu einem der spannendsten Erkundungsprogramme für unser Sonnensystem – und Voyager 1 fliegt sogar in Richtung des Sternbilds Giraffe, wo sich Stern und Planet von uns aus befinden!
(Vorschlag der Schüler-AG "Weltraumdetektive" am Planetarium Merseburg)
Planet Gulliver umkreist Stern Brobdingnag
In Jonathan Swifts Roman "Gullivers Reisen" reist Lemuel Gulliver unter anderem in das fiktive Land der Riesen, Brobdingnag – letzteres ein passender Name für einen Riesenstern wie HD 32518!
(Vorschlag des Kindergartens im Moselviertel, Berlin)

Woher kommen die fünf Namensvorschläge?

Schulklassen, Kindergartengruppen und Amateurastronomische Vereinigungen waren ab dem 7. Juni 2019 aufgerufen, Namensvorschläge einzureichen. Bis zum Einsendeschluss am 20. September 2019 sind 264 Namensvorschläge eingegangen. Diese Vorschläge hat sich eine Kommission, bestehend aus

näher angesehen. Eine Reihe der Vorschläge konnten eider von vornherein nicht weiter berücksichtigt werden – sie verstießen gegen die Regeln für die Namen für Planeten und Sterne oder sie stammten nicht aus dem Kreis der Vorschlagsberechtigten. Die Auswahl der letzten fünf Namen, über die jetzt abgestimmt wird, ist nicht leicht gefallen – es waren eine ganze Reihe fantasievoller und schöner Namen dabei!

Was ist das für ein Stern? Was ist das für ein Planet?

HD 32518 b ist ein Exoplanet, also ein Planet, der einen anderen Stern als die Sonne umkreist, nämlich den Stern HD 32518. (Die Bezeichnungen sind astronomische Katalognummern. HD steht für den US-amerikanischen Henry-Draper-Katalog aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.)
Der Planet HD 32518 b ist ein Riesen-Jupiter mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der Planet wurde 2009 von Michaela Döllinger (damals bei der ESO), Artie Hatzes (Landessternwarte Tautenburg), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt.
Der Stern mit der Katalognummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe. Er hat ungefähr dieselbe Masse, aber einen zehn Mal größeren Durchmesser wie die Sonne. Das unscheinbare Sternbild Giraffe (Kamelopard) liegt in der Nähe des Polarsterns. HD 32518 ist mit dem Fernglas, für sehr geübte Beobachter unter besten Bedingungen auch mit bloßem Auge sichtbar.

Das IAU100-Jubiläum

In diesem Jahr feiert die Internationale Astronomische Union (IAU), die weltweite Vereinigung der professionellen Astronomen, unter dem Motto „100 Jahre unter einem Hiimmel“ ihr hundertjähriges Bestehen.
Die IAU fördert Forschung, Bildung und Wissenschaft im Bereich der Astronomie, insbesondere durch die Ausrichtung wissenschaftlicher Konferenzen. Die IAU ist außerdem für die offizielle Namensgebung von Himmelsobjekten zuständig.
Als eine von vielen Aktionen zum IAU100-Jubiläumsjahr dürfen IAU-Mitgliedsländer in diesem Jahr je einen Exoplaneten und den Stern benennen, den dieser Planet umkreist. Die deutsche Öffentlichkeit darf den Stern HD 32518 und seinen Planeten HD 32518 b im nördlichen Sternbild Giraffe benennen.

Partner der Aktion

Die Exoplaneten-Benennung findet im Rahmen der weltweiten Aktion NameExoWorlds der Internationalen Astronomischen Union statt. Kooperationspartner in Deutschland sind das Haus der Astronomie, das Max-Planck-Institut für Astronomie und das Schwerpunktprogramm SPP-1992 „Exoplanet Diversity“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG).

Einladung zur 34. VdS-Tagung und VdS-Mitgliederversammlung — jetzt mit Tagungsprogramm

Die Vereinigung der Sternfreunde e.V. lädt alle Mitglieder und an der Astronomie interessierte Besucher sehr herzlich zur 34. VdS-Tagung und VdS-Mitgliederversammlung vom 18. bis 20. Oktober 2019 ein. Zur Tagung wird wieder ein umfangreiches Vortragsprogramm geboten, an dem alle teilnehmen können. Die Mitgliederversammlung der VdS ist den Mitgliedern des Vereins vorbehalten.
Dieses Jahr findet die Tagung nach langer Zeit (München, 1997) wieder einmal im südostdeutschen Raum statt. Die VdS folgt damit der freundlichen Einladung der Sternfreunde Dieterskirchen. Veranstaltungsort wird die Schwarzachtalhalle in 92431 Neunburg vorm Wald sein – etwa 50 km nördlich von Regensburg im östlichsten Teil des Oberpfälzer Seenlandes.
Die Tagungsgebühr am Samstag beinhaltet neben den zahlreichen Vorträgen auch Kaffee, kalte Getränke und das Mittagessen. Für Mitglieder beträgt sie 10 Euro, Nichtmitglieder zahlen 15 Euro. Der Eintritt zum öffentlichen Vortrag ab 18 Uhr für Gäste beträgt 5 Euro.
Das Wochenende beginnt mit einem gemütlichen Beisammensein am Freitagabend im Panorama-Hotel. Am Samstag wird das Tagungsbüro in der Schwarzachtalhalle ab 9 Uhr geöffnet sein. Die VdS-Tagung startet um 10 Uhr, um 14:00 Uhr findet die Mitgliederversammlung der VdS statt. Um 16:30 Uhr beginnt der zweite Teil des Vortragsprogramms, er endet mit dem öffentlichen Abendvortrag ab 18 Uhr. Ab 19:30 Uhr besteht die Möglichkeit zum gemeinsamen Abendessen im Restaurant der Schwarzachtalhalle.
Vor der Schwarzachtalhalle stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Der Zugang zur Halle ist barrierefrei.
Am Sonntag kann ab 10 Uhr die Sternwarte Dieterskirchen mit ihrem Kleinplanetarium besichtigt werden. Vor dem Abschied gibt es Gelegenheit für einen gemeinsamen Imbiss.
Wir freuen uns auf eine informative, abwechslungsreiche und unterhaltsame VdS-Tagung!

Weitere Informationen zum Veranstaltungsort

www.sternwarte-dieterskirchen.dewww.schwarzachtalhalle.dewww.neunburgvormwald.de

Übernachtungsmöglichkeiten

Alle Preise inkl. Frühstück
Gasthof Sporrer, Jobplatz 9, 92431 Neunburg vorm Wald, www.gasthof-sporrer.de EZ: ab 46,– € /  DZ: ab 78,– €
Panorama-Hotel, Gütenland 22, 92431 Neunburg vorm Wald, www.panorama-hotel-am-see.deEZ: ab 55,– € / DZ: ab 78,– €
Landhotel Neunburg, Pfalzgrafenweg 1-3, 92431 Neunburg vorm Wald, www.landhotel-neunburg.deEZ: ab 59,– € / DZ: ab 79,– €
Landhotel Birkenhof, Hofenstetten 55, 92431 Neunburg vorm Wald, www.landhotel-birkenhof.deEZ: ab 117,– € / DZ: ab 181,– €
Kollerhof, Poggersdorf 4, 92431 Neunburg vorm Wald, www.kollerhof.deEZ: ab 59,– € / DZ: ab 79,– €

Das Tagungsprogramm

Freitag, 18. Oktober 2019
Ab 19:00 Uhr Abendessen und gemütliches Beisammensein im Panorama-Hotel, Gütenland 22, 92431 Neunburg vorm Wald – bitte melden Sie sich dazu an


Samstag, 19. Oktober 2019

Informationsstände

Ab 09:00 Uhr Eintreffen der Tagungsteilnehmer, Anmeldung am Tagungsbüro
10:00 – 10:20 Uhr Begrüßung und Eröffnung der 34. VdS-Tagung
10:20 – 10:45 Uhr "FRIPON und Allsky6 — Zwei Feuerkugelkameras im Vergleich" (Dr. Sirko Molau, Fachgruppe Meteore)
10:45 – 11:10 Uhr "Polarlichter auf dem Mond beobachten" (Dr. Heinz Hilbrecht, Fachgruppe Sonne)
11:10 – 11:35 Uhr "Der Veränderliche P Cygni und sein Umfeld" (Peter Riepe. Fachgruppe Astrofotografie)
11:35 – 12:00 Uhr "Innovationsworkshop ‚Jugendliche in der Astronomie‘ – die Ergebnisse" (Dr. Rolando Dölling, Fachgruppe Astronomische Vereinigungen"
12:00 – 13:30 Uhr Gemeinsames Mittagessen vor Ort in der Schwarzachtalhalle (im Tagungsbeitrag enthalten)
13:30 Uhr Einlass zur Mitgliederversammlung der VdS
14:00 – 16:00 Uhr Mitgliederversammlung der VdS
16:00 – 16:30 Uhr Kaffeepause (Kaffee und Kuchen im Tagungsbeitrag enthalten)
16:30 – 17:00 Uhr "Sternenfreunde Dieterskirchen e.V.: Volkssternwarte und Planetarium" (David Janusch, Sternenfreunde Dieterskirchen e.V.)
17:00 – 17:30 Uhr "Abstandstreu, winkeltreu oder flächentreu: das Dilemma der Landkartenzeichner" (Dr. Uwe Pilz, Fachgruppe Astrophysik & Algorithmen)
17:30 – 18:00 Uhr "Das Projekt ‚Lichtverschmutzung‘ im Naturpark Bayerischer Wald (Dr. Julai Freund, Naturpark Bayerischer Wald)
18:00 – 19:00 Öffentlicher Abendvortrag: „Der Blick in die Abgründe des Universums: Das erste Foto eines Schwarzen Lochs vom Event Horizon Telescope“ (Michael Janßen, Universität Radboud)
19:30 Uhr Abendessen und gemütliches Beisammensein in der Schwarzachtalhalle – bitte melden Sie sich dazu an


Sonntag, 20. Oktober 2019

10:00 Uhr Besichtigung der Sternwarte und des Planetariums Dieterskirchen
Neunburger Str. 24, 92542 Dieterskirchen
13:00 Uhr Möglichkeit zum gemeinsamen Mittagessen – bitte melden Sie sich dazu an

VdS-Mitglieder erhalten natürlich eine persönliche Einladung. Alle anderen Besucher bitten wir, sich mit beiliegendem Formular per Brief, Fax oder E-Mail zur Tagung anzumelden:
Vereinigung der Sternfreunde e.V.
Postfach 1169
64629 Heppenheim
Fax: 06252 787220
E-Mail: service@vds-astro.de

Aktionswoche „Astronomie in der Schule“ vom 10.-17. November 2019

Das Jubiläumsjahr "100 Jahre Astronomische Union" geht in die letzte Phase: Als letztes global angelegtes Projekt hat die IAU vom 10. bis 17. November 2019 eine Aktionswoche "Astronomie in der Schule" ins Leben gerufen und bittet die astronomische Gemeinschaft, in diesem Zeitraum konzertiert Aktivitäten in und gemeinsam mit Schulen zu organisieren. Die Aktionswoche soll Schüler*innen weltweit die Möglichkeit bieten, direkt mit Astronomen zu interagieren, sich mit astronomischen Themen zu beschäftigen und mehr über die Rolle der Astronomie in unserem Leben zu erfahren.
Der Zeitraum vom 10. bis zum 17. November 2019 bietet dazu jede Menge Anlässe: Der 10. November ist der UNESCO-Welttag der Wissenschaft für Frieden und Entwicklung, am 11. November findet der Merkurtransit statt und am 15. November 2019 findet der diesjährige bundesweite Vorlesetag der Stiftung Lesen statt.
Egal ob Amateur oder Profi-Astronom*in, Wissenschaftler*in oder Lehrer*in, jede*r ist herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen. Auf einer gesonderten Seite hat die IAU Ideen und Hinweise zur Planung und Durchführung von Schul-Veranstaltungen zusammengetragen und Materialien gesammelt, die dabei zum Einsatz kommen könnten (jeweils auf Englisch).
Wer seine Veranstaltung zur Aktionswoche "Astronomie in der Schule" offiziell bei der IAU anmeldet (als Event-Kategorie "Astronomy Day in Schools" auswählen), hat die Möglichkeit, mit einem Bericht über die durchgeführten Aktivitäten ein umfangreiches Materialpaket zu gewinnen. Dazu wurden zwei Kategorien ("Astronomie für Alle" und "Innovativste Veranstaltung") geschaffen, in denen jeweils zwei Gewinner mit Preisen ausgezeichnet werden.

VdS-Journal 2/2019 (Nr. 69)

Liebe Sternfreundinnen, liebe Sternfreunde,

Wir hatten Sie befragt – und sind überwältigt! Über 600 Antworten auf die Mitgliederumfrage haben uns erreicht. Vielen Dank an alle, die an der Umfrage teilgenommen haben! Die Ergebnisse werden voraussichtlich in der Oktober-Ausgabe des Journals fur Astronomie erscheinen und auf der VdS-Mitgliederversammlung am 19. Oktober zur Diskussion gestellt.
Ende Februar hatte der VdS-Vorstand die Gelegenheit, den Veranstaltungsort der VdS-Tagung vom 18. bis 20. Oktober 2019 zu besichtigen. Sie wird im oberpfälzischen Neunburg vorm Wald, östlich von Nürnberg, stattfinden. Mit der Schwarzachtalhalle steht uns dort ein perfekter Tagungsort zur Verfügung. Vor Ort dürfen wir auf die Unterstützung der nahe gelegenen Sternwarte Dieterskirchen zählen, deren Mitglieder uns sehr gastfreundlich empfangen haben. Die Sternwarte mit Planetarium ist natürlich auch einen Besuch wert (www.sternwarte-dieterskirchen.de). Wer heute schon Reisepläne schmieden möchte, dem seien folgende Hotels empfohlen (alle Preise inkl. Frühstück):
Gasthof Sporrer
Jobplatz 9
92431 Neunburg vorm Wald
EZ: ab 46,- €
DZ: ab 78,- €www.gasthof-sporrer.de Panorama-Hotel
Gutenland 22
92431 Neunburg vorm Wald
EZ: ab 55,- €
DZ: ab 78,- €www.panorama-hotel-am-see.de Landhotel Neunburg
Pfalzgrafenweg 1-3
92431 Neunburg vorm Wald
EZ: ab 59,- €DZ: ab 79,- €www.landhotel-neunburg.de Landhotel Birkenhof
Hofenstetten 55
92431 Neunburg vorm Wald
EZ: ab 117,- €
DZ: ab 181,- €www.landhotel-birkenhof.de Kollerhof
Poggersdorf 4
92431 Neunburg vorm Wald
EZ: ab 59,- €
DZ: ab 79,- €www.kollerhof.de

Das Schwerpunktthema in diesem Heft berichtet über die vielfaltigen Aktivitaten der Fachgruppe Astronomische Vereinigungen. Im nachsten Heft werden wir die Marsopposition 2018 Revue passieren lassen. Darauf folgen als Schwerpunktthemen:

"Radioastronomie" in Journal Nr. 71
Redaktionsschluss: 01.05.2019
Redakteur: Peter Riepe, redaktion-astrofotografie@vds-astro.de und F. Theede, redaktion-radioastronomie@vds-astro.de "Beobachten mit kleiner Öffnung" in Journal Nr. 72
Redaktionsschluss: 01.08.2019
Redakteur: Uwe Pilz, redaktion-kometen@vds-astro.de Wir freuen uns über Ihre Beiträge!

Ihr
Sven Melchert

PS: Am 18. Mai findet wieder die Astromesse ATT in Essen statt – schauen Sie doch mal an unserem Stand vorbei. 

Programm des Innovationsworkshops „Jugendliche in der Astronomie“ am 5. Oktober 2019

Am Samstag, dem 5. Oktober 2019 findet in Räumlichkeiten des Physikalischen Vereins Frankfurt ein Innovationsworkshop zum Thema Jugendliche in der Astronomie statt.
Angesprochen sind all diejenigen, die die Frage „Warum sind so wenige Jugendliche in unseren Fachgruppen und Vereinen? “ bewegt. Wir wollen aber nicht nur über den astronomischen Nachwuchs, sondern insbesondere auch mit den jungen Leuten selber sprechen. Daher sind insbesondere auch Jugendliche eingeladen.
Gemeinsam möchten wir unsere Abläufe bezüglich der Einbindung des astronomischen Nachwuchses unter die Lupe nehmen und uns Fragen wie diese stellen: Wo hakt es? Wie können wir es besser machen? Was berücksichtigen wir nicht? Wir möchten Erneuerung in unseren Fachgruppen erreichen und gemeinsam unsere Zukunft neu gestalten.
Tagesablauf:
10:15    Eintreffen und Registrierung
11:00    Begrüßung und kurze Vorstellung der VdS und der Fachgruppen (R. Dölling)
11:15   „Vom jungen Sternengucker zum Astrophysiker“ (M. Weigand)
11:30    Kurzvorträge je 5 – 10 Minuten zu erfolgreicher Jugendarbeit der Vereine (alle)
Übersicht der vorhandenen Angebote für Jugendliche: VdS-VEGA, ASL, IAYC, ESO-Camp, DPG, ESA (R. Dölling)
12:30    Mittagspause, Imbiss vor Ort
13:30    Fragen an die Jugendlichen was sie sich von der VdS wünschen. Aus den Fragen ergeben sich Themen für die anschließenden Workshops  (alle)
Vorschläge für Workshops:
– Welche konkreten Angebote oder Unterstützung brauchen Jugendliche?
– Was motiviert Jugendliche, warum interessieren sie sich für Astronomie?
– Wie sind Jugendliche vernetzt, was fehlt dazu oder stört?
– Welche VdS-Fachgruppen/Themen sind für Jugendliche interessant?
– Wie kann die VdS die Jugend unterstützen? (Gründung einer „Junge VdS“?)
14:00   Festlegung der Workshops, Erläuterung der Vorgehensweise (alle, R. Dölling)
14:15   Workshops arbeiten in getrennten Räumen (alle)
15:00   Workshops stellen ihre Ergebnisse vor (je 5 Minuten, alle)
15:30   Diskussion der Ergebnisse und Planung, was konkret getan werden wird (alle)
16:00   Kaffee, Kuchen und allgemeiner Austausch
17:00   Nächste Schritte, Abschluss und Ende des Workshops (R. Dölling)
Im Anschluss an den Workshop besteht die Möglichkeit zur Besichtigung der alten Sternwarte vor Ort
Veranstaltungsort:
Physikalischer Verein und Sternwarte Frankfurt
Arthur-von-Weinberg-Haus
Robert-Mayer-Straße 2
60325 Frankfurt am Mainhttps://www.physikalischer-verein.de/find-us Anmeldung, Kontakt und Fragen:
Rolando Dölling: rolando . doelling ät vds – astro . de

50 Jahre Mondlandung – astronomische Einrichtungen laden ein, feiern Sie mit!

Am 20. Juli 1969 hieß es kurz vor Mitternacht Weltzeit: "The Eagle has landed" – die Mondlandefähre von Apollo 11 hatte im Mare Tranquilitatis aufgesetzt. Kurze Zeit später sprach Neil Armstrong beim Betreten der Mondoberfläche die berühmten Worte "One small step for a man, one giant leap for mankind". Weltweit nehmen astronomische Forschungseinrichtungen, Sternwarten, Planetarien und Schulen das 50-jährige Jubiläum der ersten Mondlandung zum Anlass für Veranstaltungen rund um den Mond, Raumfahrt und die Mondlandungen. Dazu zählen Vorträge, Filmvorführungen, Beobachtungsabende, aber auch Ausstellungen und weitere besondere Aktionen.
Aus Deutschland haben sich zentral bei der Internationalen Astronomischen Union angemeldet:

Bitte beachten Sie: Nicht alle Veranstaltungen finden am Wochenende 20./21. Juli statt. Details inklusive Veranstaltungsort und Zeit entnehmen Sie bitte den Webseiten der Veranstalter. Weitere Veranstaltungen außerhalb Deutschlands finden Sie auf den Webseiten der IAU.

Daniel Fischer hat eine ausführliche Veranstaltungsübersicht für Nordrhein-Westfalen zusammengestellt, und die deutschen Planetarien haben ihr Angebot auf einer gesonderten Webseite gesammelt. 

Speziell im Rahmen der Aktion "On the Moon again!" bieten viele Astronomieinteressierte im Vorfeld des Jubiläums am 12. und 13. Juli öffentliche Mondbeobachtungen an – sei es als spontane Gehwegastronomie, im heimischen Garten von Hobbyastronomen oder an Sternwarten und bei astronomischen Vereinen.

Partielle Mondfinsternis am 16./17. Juli 2019

Am Dienstagabend, den 16. Juli, wird ein kosmisches Schauspiel zu sehen sein: der Vollmond taucht zu einem großen Teil in den Schatten der Erde ein, es findet eine partielle (teilweise) Mondfinsternis statt. Beim Maximum gegen 23:30 Uhr sind knapp zwei Drittel des Mondes vom rötlichen Erdschatten bedeckt. Dies ist die letzte von Mitteleuropa aus gut sichtbare Mondfinsternis bis zum 16. Mai 2022.
Für die Mitte Deutschlands geht der Mond an diesem Abend um 21:17 Uhr auf, im Osten und Süden etwas früher, im Norden und Westen etwas später. Wenn der Mond um 22:01 Uhr seinen ersten Kontakt mit dem Kernschatten der Erde hat, wird er aber überall schon aufgegangen sein. Dann steigt er langsam höher und wandert weiter in den Erdschatten – am linken oberen Rand fehlt zunehmend ein Stück vom Vollmond.
Um 23:31 Uhr erreicht die Finsternis ihren Höhepunkt, vom Mond sind 65 Prozent verfinstert, sein unverfinsterter, unterer Teil segelt wie ein Schiff über den südlichen Horizont. Bis um 1 Uhr kann man verfolgen, wie der Mond wieder langsam aus dem Kernschatten hinaus wandert. Anschließend ist er noch bis 2:20 Uhr vom Halbschatten der Erde leicht getrübt, was Fotos besser zeigen, als es das Auge wahrnimmt.
Für Fotos der Mondfinsternis kann man Übersichtsaufnahmen mit einem schönen Vordergrundmotiv machen oder ein Teleobjektiv verwenden und sollte die Kamera dazu auf einem Stativ befestigen. Das besondere an dieser Finsternis ist das Aufgehen des Mondes in der noch hellen Dämmerung – während der Mond langsam in den Erdschatten eintaucht, wird es immer dunkler.
Freunde von Mondfinsternissen müssen nach diesem Ereignis geduldig sein: Erst am Morgen des 16. Mai 2022 wird der Mond von Mitteleuropa aus gesehen wieder in den Kernschatten der Erde eintreten. Nicht besser wird es am 14. März 2025 sein und erst die Finsternis am 7. September 2025 beschert uns wieder einen schöne Finsternis am Abendhimmel – dann sogar eine totale.

Alexander-Gerst-Sternwarte gegründet

Auf dem Gelände des Schlosses Stetten, unweit der Stadt Künzelsau, entsteht eine neue Sternwarte. Am 18. Mai 2019 fand der erste Spatenstich statt. Anwesend waren neben zahlreichen Geldgebern auch der Namensgeber und Astronaut Alexander Gerst sowie Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier.
Den Schlüssel zur Eingangstür der Sternwarte hatte der Grundstückseigentümer und Vorstandsvorsitzende des eigens dafür gegründeten Vereins, Christian von Stetten, dem in Künzelsau geborenen Astronauten bereits zur letzten Weltall-Mission mitgegeben. Laut Alexander Gerst hat der Schlüssel dabei beinahe eine Strecke wie von der Erde zur Sonne zurückgelegt. „Das menschliche Bewusstsein ist kein Gefäß, das es aufzufüllen gilt, sondern ein Feuer, das entfacht werden will.“, so zitierte Gerst den Philosophen Plutarch vor dem Spatenstich. „Ich glaube, das Beste ist, wenn man einen Schritt zurückgeht, sich auf das Echte konzentriert und schaut, wie die Welt aussieht und das alles funktioniert.“ Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), wünschte „immer ein volles Haus und viele interessierte Besucher“.
„Es ist eine großartige Idee, diese Volkssternwarte zu bauen. Wir brauchen Träume, Ideen und Helden. Wir brauchen aber auch konkrete Dinge, die man anfassen kann.“ Sternwarten, so Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier, seien eine langfristige Investition, denn „Mir ist bis heute keine Sternwarte bekannt, die wieder abgerissen wurde.“
Obwohl die Baugenehmigung seitens der Stadt Künzelsau für den Schlossherrn Christian von Stetten bereits vorlag, wartete man ein neues Gesetz ab: Erst seit neuestem müssen Windräder per Transponder-Steuerung ihre Positionslichter automatisch abschalten, wenn keine Flugzeuge in der Nähe sind. Diese neue Regelung trägt erheblich zur Vermeidung von Lichtverschmutzung bei. Der in Sichtweite der Sternwarte entstandene Park mit Windrändern hätte sonst die Beobachtungsmöglichkeiten stark beeinträchtigt.
Die Finanzierung der ausschließlich mit Solarstrom betriebenen Sternwarte übernehmen ein Förderverein und eine Stiftung. Mitglieder im Vorstand sind neben dem Eigentümer des kostenlos zur Verfügung gestellten Grundstücks, Christian Freiherr von Stetten, unter anderem Prof. Dr. Johannes Feitzinger, vormals Leiter der Sternwarte Bochum, sowie Roland Forster, Künstleragent und aktiver Amateurastronom auf den Gebieten Spektroskopie, Astrofotografie und Radioastronomie. So wird es auch einen Seminarraum für Schülergruppen und Vorträge geben. Die Ausstattung an Instrumenten hängt von den Mitteln der privaten und öffentlichen Geldgeber ab. Bereits die Teilnehmerliste des Spatenstichs signalisiert jedoch die vorhandene Spendenbereitschaft: Die Industriellen Reinhold Würth und Albert Berner, der ESA-Direktor Jan Wörner, Minister Peter Altmaier und Landrat Matthias Neth legten persönlich Hand an. Weitere Spaten hielten der Zeppelin-Enkel Graf Brandenstein-Zeppelin und IHK-Präsident Dr. Harald Unkelbach. Der frühere Kunstturner und jetzige Bundestagsabgeordnete Eberhard Gienger sorgte für eine Überraschung: Er überreichte die Baugenehmigung per Gleitschirmsprung mit Punktlandung an die Anwesenden, bevor er selbst zum Spaten griff.
Der Förderverein erhebt keine jährlichen Mitgliedsbeiträge. Lediglich eine einmalige Aufnahmegebühr von 25 Euro für unter 18-Jährige und 50 Euro für Erwachsene wird erhoben. Der Verein erhofft sich weitere Gelder durch freiwillige Zuwendungen.
Förderverein ESA-Astronaut Alexander Gerst Sternwarte e.V.
Roland Forster: forster.roland@me.comBurgallee 6
74653 Künzelsau

Name gesucht für HD 32518 und seinen Planeten

Worum geht es?
Die deutsche Öffentlichkeit darf einem Exoplaneten und seinem Stern einen Namen geben.
Der Name, den wir auswählen, wird von der Internationalen Astronomischen Union (IAU), die für die Benennung von Himmelsobjekten zuständig ist, anschließend als ein offizieller Name geführt. Planet und Stern tragen derzeit lediglich eine Katalognummer: HD 32518 ist der Stern, HD 32518b ist der Planet.
Dass Exoplaneten, also Planeten, die einen anderen Stern umkreisen als die Sonne, einen echten Namen erhalten, ist äußerst selten. Bislang gab es erst eine entsprechende Aktion im Jahr 2015. Ein Namensvorschlag aus Deutschland wurde damals nicht ausgewählt. Dieses Jahr hat Deutschland einen „eigenen“ Planeten, den wir benennen dürfen.
Anlass der Aktion ist das hundertjährige Bestehen der Internationalen Astronomischen Union als weltweite Organisation der professionellen Astronomen.

Was ist das für ein Stern? Was ist das für ein Planet?

Der Stern mit der Katalognummer HD 32518 ist ein roter Riesenstern im Sternbild Giraffe. Er hat ungefähr dieselbe Masse, aber einen zehn Mal größeren Durchmesser wie die Sonne. HD 32518 ist mit dem Fernglas, für geübte Beobachter unter besten Bedingungen aber auch mit bloßem Auge sichtbar.
Der Planet HD 32518 b ist ein Gasriese mit rund der dreifachen Jupiter-Masse. Er umkreist seinen Stern alle 157,5 Tage. Der Planet wurde 2009 von Michaela Döllinger (damals bei der ESO), Artie Hatzes (Landessternwarte Tautenburg), Luca Pasquini (ESO), Eike Guenther (LST) und Michael Hartmann (LST) mit der sogenannten Radialgeschwindigkeitsmethode entdeckt.

Wer darf Namen vorschlagen?
In der ersten Phase des Projekts vom 7. Juni bis zum 20. September 2019 werden Namensvorschläge gesammelt. Vorschlagsberechtigt sind Schulklassen, Kindergartengruppen und amateurastronomische Vereinigungen. Pro Schulklasse/Kindergartengruppe/Vereinigung soll nur ein Vorschlag (ein Name für den Stern plus ein Name für den Planeten) eingereicht werden.
Vorschläge können nur auf der Webseite http://www.exoplanet-benennen.de eingereicht werden. Ein paar Regeln (ähnlich wie bei der Benennung von Kleinplaneten) gibt es dabei zu beachten; einige Arten von Namen sind nicht zulässig. Mehr dazu steht auf der Webseite sowie (auf Englisch) unter http://www.nameexoworlds.iau.org/naming-rules

Der Auftakt
Der offizielle Auftakt der deutschen Version von NameExoWorlds ist (ein kleiner) Teil der DLR_Raumfahrt_Show, die am 7. Juni 2019 im Erfurter Stadion vor 15.000 Schülerinnen und Schülern stattfindet und bei der unter anderem die Astronauten Alexander Gerst und Ulf Merbold auftreten werden. Das Projekt wird im Rahmen der Show von Dr. Michaela Döllinger (Landessternwarte Tautenburg, Mitentdeckerin von HD 32518b) und Dr. Markus Pössel (Haus der Astronomie Heidelberg, National Outreach Coordinator der IAU für Deutschland) kurz vorgestellt werden.

Wer trifft die Vorauswahl?
Aus den Namensvorschlägen wählt eine IAU-Kommission fünf Vorschläge aus, die dann zur öffentlichen Abstimmung gestellt werden. Der Kommission gehören an:
• Dr. Michaela Döllinger (Landessternwarte Tautenburg, Mit-Entdeckerin des Planeten)
• Prof. Dr. Thomas Henning (Max-Planck-Institut für Astronomie, Heidelberg)
• Dr. Carolin Liefke (VdS)
• Dr. Markus Pössel (National Outreach Coordinator für Deutschland der IAU)
• Dr. Ruth Titz-Weider (DLR, Institut für Planetenforschung, Berlin)
• Prof. Dr. Joachim Wambsganß (Präsident der Astronomischen Gesellschaft)

Wie wird abgestimmt?

Wer in Deutschland ansässig ist, darf vom 10. Oktober bis 10. November 2019 online unter http://www.exoplanet-benennen.de über die fünf „Finalisten“ abstimmen. Derjenige Vorschlag, der die meisten Stimmen auf sich vereinigt, wird der IAU für die offizielle Namensgebung übermittelt.

Das IAU100-Jubiläum

In diesem Jahr feiert die Internationale Astronomische Union (IAU), die weltweite Vereinigung der professionellen Astronomen, unter dem Motto „100 Jahre unter einem Hiimmel“ ihr hundertjähriges Bestehen.
Die IAU fördert Forschung, Bildung und Wissenschaft im Bereich der Astronomie, insbesondere durch die Ausrichtung wissenschaftlicher Konferenzen. Die IAU ist außerdem für die offizielle Namensgebung von Himmelsobjekten zuständig.
Als eine von vielen Aktionen zum IAU100-Jubiläumsjahr dürfen IAU-Mitgliedsländer in diesem Jahr je einen Exoplaneten und den Stern benennen, den dieser Planet umkreist. Die deutsche Öffentlichkeit darf den Stern HD 32518 und seinen Planeten HD 32518b im nördlichen Sternbild Giraffe benennen.

Partner der Aktion
Die Exoplaneten-Benennung findet im Rahmen der weltweiten Aktion NameExoWorlds der Internationalen Astronomischen Union statt. Kooperationspartner in Deutschland sind das Haus der Astronomie, das Max-Planck-Institut für Astronomie und das Schwerpunktprogramm SPP-1992 „Exoplanet Diversity“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)