22./23. April: Nahe Begegnung zwischen Mond und Spica

Liebe Sternfreunde, es gibt nur vier Sterne der ersten Größenklasse, die vom Mond bedeckt werden können: Aldebaran, Antares, Regulus und Spica. Solche Bedeckungsserien wiederholen sich aller 18 Jahre. In diesem Jahr beginnt eine Serie für Spica: Vom 20. Mai bis zum 17. November 2025 kommt es bei jedem siderischen Umlauf des Mondes zu einer Bedeckung. Jetzt im April flutscht der Mond knapp an Spica vorbei, und auch das ist sehenswert.

Die Nähe der beiden Himmelskörper ist in der ganzen Nacht vom 22. zum 23. April zu sehen. Am nächsten stehen sich die beiden kurz vor dem Untergang gegen 5.20 h. Hierfür ist die Karte gezeichnet.

Auch diese Szene lohnt ein Foto gemeinsam mit der irdischen Umgebung. Ihr braucht einen freien Blick in Richtung WSW.

Euer Uwe Pilz.

15. April: Mond bei Castor und Pollux; Bedeckung ω Cnc

Liebe Sternfreunde,

in der Nacht vom 15. zum 16. April zieht der Mond von den Zwillingen in den Krebs. Schon am Abendhimmel können wir die schöne Konstellation mit Castor und Pollux bewundern.

Nach Mitternacht bedeckt der Mond nacheinander die beiden Sterne ω1 und ω2 im Krebs. ω1 wird nicht für alle Standorte bedeckt, hier von Leipzig aus zieht er Mond südlich vorbei. Um 0.15 h wird dann aber ω2 auf jeden Fall erwischt.

Die beiden Sterne sind übrigens kein Doppelstern, sondern hatten von Johann Bayer mit einem gemeinsamen Buchstaben, eben dem Omega, bezeichnet.

Euer Uwe Pilz.

10. und 11. April: Mond bei Jupiter und bei, Siebengestirn

Liebe Sternfreunde,

die schmale Sichel des zunehmenden Mondes steht am 10. April nahe Jupiter und somit auch in der Nähe des Kometen 12P/Pons-Brooks. Diese Szene ist gar nicht so leicht zu beobachten, weil die drei Körper bei Beginn der astronomischen Nacht gerade untergehen. In der späten Dämmerung jedoch steht die Region noch etwa 10 Grad über dem Horizont. Eine freie Sicht zum Nordwesthimmel ist Voraussetzung und auch ein klarer Himmel. Durch den Saharastaub hindurch wird man nur den Mond und Jupiter erkennen. Für den Kometen braucht man ein kleines Fernglas.

Einen Tag später steht der Mond viel höher am Himmel und begegnet dem Siebengestirn. Das ist leichter zu sehen: Das Zeitfenster ist größer und der Horizontdunst wirkt weniger stark.

Viel Erfolg, euer Uwe Pilz.

Mond mit Mars und Saturn am Morgenhimmel; Komet Pons-Brooks nicht verpassen!

Liebe Beobachter, am Morgen des 6. April kann die schmale Sichel des aufgehenden Mondes gemeinsam mit Mars und Saturn beobachtet werden. Hier in Leipzig ist der Mond um 6 Uhr gerade aufgegangen, die Sonne schon ein paar Grad unter dem Horizont. Der Himmel wird bereits recht hell sein, so dass man für den dunkelsten der drei Körper, den Saturn, vielleicht ein Fernglas benötigt.

Es ist eine schöne Szene für Fotos! Es lohnt, im Vorhinein eine Blickrichtung mit einem interessanten Horizont zu finden. Ein freier Blick bis fast hinunter brachen wir aber, denn ehe der Mond über Häuser aufgestiegen ist, wird es zu hell für die Planeten sein. Wenn man das am Tage sucht, benötigt man die Richtung recht genau, wo der Mond aufgehen wird. Dies ist OSO, eine „Handbreit“ rechts von exakt Ost. Wer eine Kompass-App benutzt, kann den Winkel von 110° suchen. Fotos mit dem Smartphone sind möglich.

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Der Komet Pons-Brooks ist heller geworden, jetzt fast 4 mag. Von dunklen Standorten im Gebirge ist er ohne Probleme mit dem freien Auge sichtbar. Obwohl das aus der Stadt heraus wohl nicht gelingen wird: Mit dem Fernglas ist ein beeindruckender Anblick. In den nächsten Tagen wird es in großen Teilen Deutschlands günstiges Wetter geben: Nicht verpassen!

Aufsuchhinweise habe ich hier

12P/Pons-Brooks jetzt beobachten!

gegeben.

Viel Erfolg, euer Uwe Pilz

12P/Pons-Brooks jetzt beobachten!

Liebe Sternfreunde,
der Komet Pons-Brooks hat erheblich an Helligkeit zugenommen und ist ein leichtes Objekt für jede Art von Fernglas: Selbst kleine „Wanderferngläser“ sind ausreichend. Ich habe ihn gestern, am 25. März, in meinem 8×25-Glas leicht sehen können. Der Komet ist derzeit ca. 4,5 mag hell und wird heller. Allerdings rückt er von Tag zu Tag näher an den Horizont. Als Aufsuchhilfe können α Arietis und Jupiter finden.

Die Markierungen sind 5 Tage voneinander entfernt.

Wer sich am Himmel nicht gut auskennt, kann zunächst den Jupiter aufsuchen und zwei bis drei Gesichtsfelder nach rechts schwenken: Dann kommt das markante Sternbild des Widders (Aries) ins Blickfeld. Von dort ist es nur noch ein kleiner Schwenk. Der Jupiter (♃) wandert in den nächsten Tagen ein kleines Stück „nach oben“.
Die Beobachtung sollte begonnen werden, wenn der Himmel halbwegs dunkel ist. Zunächst kann man den Kometen noch vernünftig sehen, wenn die Sonne 15 Grad unter dem Horizont ist. Im Verlauf der nächsten Tage muss man mehr Kompromisse eingehen, weil der Komet sinkt – aber eben heller wird. Wenn die Sonne 12 Grad unter dem Horizont steht, ist der Himmel noch ganz schön aufgehellt.

Trotzdem versuchen! Der Komet steht fern von uns, jenseits der Sonne. Das bedeutet, dass sich die Helligkeit auf eine recht kleine Fläche verteilt. Er hebt sich gut auch von einem aufgehellten Himmel ab. Für Leipzig habe ich herausgesucht, zu welchen Zeiten die Sonne 15 und 12 Grad unter dem Horizont steht:

Datum -15° h(15) -12° h(12)
26.3. 20h10 16° 19h50 18°
31.3. 20h20 12° 20h00 15°
1.4.  20h30  9° 20h10 12°
10.4. 20h40  5° 20h15  9°

Euer Uwe Pilz.

25. März: Letztes Schattenspiel auf dem Jupiter

Liebe Sternfreunde,

die Beobachtungssaison des Jupiters neigt sich dem Ende. Der Planet steht zunehmend tiefer am Abendhimmel, und die Luftruhe lässt zu wünschen übrig. Heute bereitet er uns eine kleine Abschiedsvorstellung: zwei Monde und ein Schatten gleichzeitig vor der Jupiterscheibe. Das Bild stellt die Situation um 20.45 h dar.

Ich habe es wieder so herausgesucht, dass sich Io leicht finden lässt, nämlich wenn er am Rand der Planetenscheibe steht. Dann sticht der helle Mond hervor. Genau über dem Großen Roten Fleck!
Ganymed wird etwas schwerer zu finden sein. Der südliche Teil der Planetenscheibe ist, auch dunkler als der zentrale, vielleicht ist es dann doch gar nicht so schwierig.

Viel Erfolg, euer Uwe Pilz.

23. März: Der Mond bedeckt σ Leonis

Liebe Sternfreunde, am späten Abend des 23. März, gegen 22.12 h bedeckt der fast volle Mond den recht hellen Stern σ Leonis. Mit 4 mag ist dieser Stern eigentlich ein leichtes Ziel für das freie Auge. Da der helle Mond ihn aber überstrahlt, müssen wir ein kleines Fernglas zu Hilfe nehmen. Der Löwe steht dann hoch am Südhimmel:

Der Eintritt erfolgt am dunklen Mondrand, aber viel von dem Dunkel ist nicht übrig: Es ist wirklich fast Vollmond:

Gegen 23.15 taucht der Stern dann wieder hinter dem Mond auf. Am Morgen des 25. März ist dann wirklich Vollmond, und das ist der Ostervollmond. Ostern finden traditionell am Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond ab. Das wird mit einer Formel berechnet, und manchmal stimmt das nicht ganz. Dann finden „kirchlich Ostern“ und „astronomisch Ostern“ an verschiedenen Tage statt. Dieses Jahr klappt es aber.

Euer Uwe Pilz.

Komet Pons-Brooks wird heller

Liebe Sternfreunde,

der Komet 12P/Pons-Brooks ist in den letzten Wochen deutlich heller geworden. Auch Anfängern sollte er jetzt im Fernglas auffallen. Leider zeiht er im Moment durch ein Gebiet ohne Sterne, die mit dem freien Auge erkennbar wären. Ich empfehle, zunächst die beiden Sterne α Andromedae und α Arietis mit Hilfe einer drehbaren Sternkarte oder einer App zu identifizieren. Sie sind auf jeden Fall mit dem freien Auge zu erkennen. Danach kann man die Lage des Kometen zwischen diesen Sternen abschätzen und dorthin mit dem Fernglas schauen. Ein kleines Instrument genügt, unter sehr guten Bedingungen wurde Pons-Brooks schon mit dem freien Auge beobachtet. Zum Monatsende nähert er sich α Arietis und ist dann leichter zu finden.

Man sollte mit der Beobachtung beginnen, wenn die Dämmerung weit fortgeschritten ist, aber der Himmel noch nicht ganz dunkel. Je nach Ort im deutschen Sprachraum ist das zwischen 19.30 h und 20 h. Man sollte zunächst nach einem unscharfen Stern Ausschau halten. Es ist nicht allzuschwer, auch einen Schweif zu sehen. Im Laufe des Monats wird der Komet weiter heller, nähert sich aber der Sonne: Er ist dann nur noch am Dämmerungshimmel zu finden und bei völliger Dunkelheit schon untergegangen. Da er aber hell und kompakt ist, kann man ihn dennoch sehen.

Viel Erfolg!

Euer Uwe Pilz.

13. März: Mond nahe Jupiter

Liebe Sternfreunde, am Abend des 13. März steht die schmale Mondsichel nur 3 Grad vom hellen Jupiter entfernt. Die Szene ist gegen 20 Uhr am Westhimmel zu sehen. Gegen 22 Uhr nähern sich die beiden dem Horizont und bilden eine schöne Kulisse für Nachtaufnahmen. Diese sind gerade in der Stadt mit den beleuchteten Gebäuden sinnvoll, da sowohl Mond als auch Jupiter hell sind und sich gegen die Himmelsaufhellung durchsetzen. Am besten wirkt das alles mit einem Teleobjektiv.

Beobachter mit einem Teleskop können den Großen Roten Fleck sehen. Dazu habe ich eine vergrößerte Darstellung des Planeten eingeblendet.
Euer Uwe Pilz.

2. und 3. März: Mondereignisse auf dem Jupiter

Liebe Sternfreunde, die Beobachtungssaison von Jupiter nähert sich allmählich ihrem Ende. Wer den Planeten noch hoch am Himmel sehen möchte, der muss bereits in der Dämmerung mit dem Beobachten beginnen.
Am 2. März gegen 20 Uhr können wir Io gemeinsam mit seinem Schatten sehen. Der Mond selbst ist am besten am Rand des Planeten aufzufinden, die Abbildung zeigt die Situation gegen 20.17 h MEZ. Der Planet steht dann noch knapp 30 Grad hoch am Himmel, das sind gute Voraussetzungen.

Einen Tag später können wir Europa samt Schatten sehen, allerdings steht der Planet dann schon recht tief. Das Bild zeigt die Ansicht um 22.24 h MEZ, Jupiter ist dann nur noch 10 Grad über dem Horizont.

Als Ausgleich dazu haben wir eine Begegnung mit dem Großen Roten Fleck.
Euer Uwe Pilz