Partielle Mondfinsternis – Am heutigen Abend, 16. August

16. August 2008 - VdS

Nach der totalen Sonnenfinsternis am 1. August, die vom deutschsprachigen Raum aus als partielle Finsternis zu beobachten war, bietet der August uns noch ein weiteres kosmisches Schattenspiel. Zu Vollmond steht der Mond am Samstag, den 16. August derart exakt auf einer gedachten Linie Sonne-Erde-Mond, dass der Mond  durch den Erdschatten wandern wird. Der Mond taucht bei der Finsternis am 16. August aber nicht komplett in  den Kernschatten der Erde ein (maximal sind immerhin knapp über 80% der Mondscheibe deutlich verdunkelt), sodass man von einer partiellen (=teilweisen) Finsternis spricht. Die günstige Zeit zur "Primetime" an einem Samstagabend bietet – einen klaren Himmel vorausgesetzt – vielen eine gute Gelegenheit, diese Finsternis "live" zu verfolgen.
Beobachten lässt sich die Finsternis ganz einfach mit dem bloßen Auge. In einem Fernglas oder einem Teleskop rückt man dem Ereignis zwar näher und es lassen sich zusätzliche Details erkennen. Der Anblick mit dem unbewehrten Auge bietet einem aber bereits den wesentlichen Verlauf und ungewöhnliche ästhetische Eindrücke. Bereits mit den verbreiteten digitalen Kompaktkameras dürften sich mit einigen Sekunden Belichtungszeit bei ruhender Kamera einige bleibende Eindrücke auch im Bild festhalten lassen.
Ziemlich genau mit dem Mondaufgang um 20:26 tritt der Mond in den Halbschatten der Erde ein, optisch ein ohnehin noch recht unauffälliges Ereignis. Um 21:37 Uhr tritt der Mond dann in den Kernschatten der Erde ein, und um 23:11 Uhr wird die maximale Verfinsterung erreicht. Der Kernschatten wird am Folgetag um 00:44 verlassen, und um 01:57 Uhr am 17. August endet die Finsternis schließlich mit dem Austritt des Mondes aus dem Halbschatten der Erde. Der Verlauf ist auch in der angefügten Grafik aus Sicht eines Beobachters auf der Erde dargestellt. Die Ekliptik ist die scheinbare Bahn, die die Sonne vor dem Sternenhintergrund beschreibt. Die Zeitangaben sind in Mitteleuropäischer Sommerzeit (MESZ) berechnet für einen Ort mit den Koordinaten 50° n.Br. und 10° ö.L. und können je nach genauem Beobachtungsort leicht abweichen.
Der Mond steht zum Zeitpunkt der maximalen Finsternis im Südosten, knapp 20 Grad über dem Horizont. Nur zwei Grad weiter Richtung Süden, ebenfalls im Steinbock, steht zu diesem Zeitpunkt der Planet Neptun, der aber eher ein Objekt für das Fernrohr ist. Im Süden strahlt dagegen gut sichtbar ein auffällig heller Stern, es ist Jupiter, der größte Planet unseres Sonnensystems.
Ausführliche Hintergrundinformationen zur Entstehung einer Mondfinsternis finden Sie auf der VdS-Website im Einsteigerbereich. Die in dieser Nachricht enthaltene Grafik können Sie in einer hochauflösenden Version hier herunterladen . Die Verwendung der Grafik in anderen Medien ist honorarfrei möglich, sofern die Quellenangabe erhalten bleibt.