Mond bedeckt Venus am 9. November 2023

1. November 2023 - Sven Melchert

Am Vormittag des 9. November, ein Donnerstag, wird der abnehmende Mond die Venus bedecken. Das Ereignis findet also am Taghimmel statt, doch bei ausreichend klarem Himmel sollte einer Beobachtung nichts im Wege stehen. Je nach Standort tritt Venus vor 11 Uhr hinter den Mond und taucht nach 12 Uhr an der anderen, unbeleuchteten Mondseite wieder auf.

Mond und Venus kurz vor der Bedeckung am 9.11.2023. Ansicht aus Stellarium.

Mond und Venus befinden sich am südwestlichen Himmel, zu Beginn der Bedeckung in 36 Grad, zu Ende der Bedeckung in 28 Grad Höhe. Eine Aufsuchkarte erübrigt sich wohl für dieses Ereignis, die Mondsichel wird man auf den ersten Blick finden, klaren Himmel vorausgesetzt. Kritischer sind die exakten Zeiten von Beginn und Ende der Bedeckung, die je nach Standort erheblich variieren. So beginnt die Bedeckung in Hamburg bereits um 10:47 Uhr MEZ, in München erst um 11:00 Uhr. Ähnlich verhält es sich mit den Austrittszeiten. Die Abbildungen unten zeigen neben einem Überblick links oben die Verhältnisse und Zeiten für einige große Städte kurz vor Bedeckungsbeginn. Wie immer bei solchen Ereignissen ist man aber gut beraten, sich die Situation für seinen Standort in einem Planetariumsprogramm genau anzuschauen – und natürlich zeitig mit der Beobachtung zu beginnen.

Eintritt von Venus hinter den Mond. Links oben: Pfad der Bedeckung von Venus durch den Mond nach einer Vorlage von Occult 4; Mondbild: NASA/SVS. Die Detailansichten zeigen die Situationen für einige größere Orte kurz vor Bedeckungsbeginn; erstellt mit Guide 9.

Venus weist an diesem Tag eine Helligkeit von -4,4 mag auf, ist zu rund 60% beleuchtet und misst 20 Bogensekunden. Bei sehr guter Transparenz sollte es möglich sein, Venus neben dem Mond mit bloßem Auge zu entdecken. Ein Fernglas macht die Sache leichter, um die Phasengestalt von Venus zu sehen, benötigt man aber schon ein kleines Teleskop.

Für Übersichtsaufnahmen empfehlen sich Brennweiten ab 200 mm, kurz vor der Bedeckung kann man den Mond formatfüllend (ca. 1300 mm bei APS-C-Format, ca. 2000 mm bei Vollformat) einstellen. Die Planetenspezialisten werden natürlich noch längere Brennweiten mit einer Kamera für Planetenaufnahmen einsetzen und dazu einen möglichst dunklen Rotfilter einsetzen, um den Kontrast zum hellen Taghimmelshintergrund zu erhöhen. Dann ist die Herausforderung aber umso größer, die Venus beim Austritt zu erwischen. Wohl dem, der eine gut eingenordete Montierung nutzen kann.

Allen Beobachterinnen und Beobachtern klaren Himmel und gutes Gelingen mit der Venusbedeckung! Die Fachgruppe Planeten freut sich über Bildeinsendungen, sei es auf der Webseite der Fachgruppe unter https://planeten.vdsastro.de/ oder per Mail an redaktion-planeten@sternfreunde.de, damit wir die Aufnahmen später im VdS-Journal bewundern können.