„Girlanden“ auf dem Jupiter beobachten
Selbst das kleinste Teleskop zeigt den die dunklen Bänder und die zwischenliegenden hellen Zonen auf dem Planeten. Die unterschiedliche Färbung rührt von den Aufwärts- und Abwärtsbewegungen der Atmosphäre her.
In den Zonen steige Gase auf und kühlen ab. Dadurch kondensiert Ammoniak aus und ergibt weiße Kristalle, welche die hellen Zonen bilden. In den Bändern sinken die Gase ab, erwärmen sich: Die Kristalle verdampfen, wodurch die Färbung durch Schwefelverbindungen zum Vorschein kommt. Diese sind gelb bis braun.
Es gibt aber noch weitere Farben in der Atmosphäre. Blaue Töne kommen am südlichen Rand des Nördlichen Äquatorbandes (NEB) zum Vorschein. An dieser Stelle ist der Planet durch starke Jet-Strömungen geprägt. Der Südrand des NEB sieht deshalb ausgefranst oder gezackt aus. Hin und wieder sieht man ausgeprägt blaue, dunklere Gebiete. Hier schaffen es warme Gaskompartimente, die helle Hochatmosphäre mit den Ammoniak-Kristallen zu durchbrechen. Die blaue Farbe ist ein Streuungseffekt, ähnlich dem irdischen Himmelsblau.
Bereits im Vierzöller sieht man diese Gebiete deutlich, wahrscheinlich genügen auch kleiner Öffnungen. Die Farbe habe ich im 12-cm-Refraktor nicht gesehen, aber die dunklen Gebiete waren augenfällig. Fotografen hingegen fällt es leichter, die Farbeffekte nachzuweisen.
Schaut mal hin! Jupiter nähert sich der Opposition und ist dadurch der Erde ein Stück näher.
Euer Uwe Pilz.