172 Veranstaltungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Astronomietag am 19. Oktober 2024

Der diesjährige Astronomietag vereint einmal mehr zahlreiche Volkssternwarten, amateurastronomische Vereine, Schulen, Planetarien, Forschungsinstitute, Museen und astronomisch interessierte Privatpersonen in Deutschland, Österreich und der Schweiz unter einem Dach: An 172 verschiedenen Standorten werden öffentliche Veranstaltungen angeboten, viele davon mit Beobachtungsmöglichkeit des Kometen Tsuchinshan-ATLAS. Wir wünschen allen Veranstaltern gutes Gelingen und klaren Himmel sowie allen Besuchern eine tolle Erfahrung!

Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) am Abendhimmel

Der Komet C/2023 A3 (Tsuchinshan-ATLAS) wurde am 9. Januar 2023 als lichtschwaches Objekt in einer Entfernung von etwa 8 Astronomischen Einheiten am Purple Montain Observatory in China entdeckt. Am 22. Februar 2023 konnte mit dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) in Südafrika nachgewiesen werden, dass es sich nicht wie zunächst angenommen um einen Asteroiden, sondern um einen Kometen handelt. Der Name des Kometen setzt sich daher aus der englischen Transkription des alternativen Namens Zijinshan Astronomical Observatory für das Purple Mountain Observatory und der Abkürzung ATLAS zusammen.

Aufgrund der großen Entfernung war der Komet zunächst nur für professionelle Sternwarten und versierte Amateurastronomen beobachtbar. Während seiner Annäherung an die Sonne war er nur mit optischen Hilfsmitteln erreichbar. In dieser Zeit hat Tsuchinshan-ATLAS allerdings den für Kometen charakteristischen Schweif entwickelt. Am 27. September 2024 hat er das Perihel seiner Umlaufbahn mit einem Abstand von nur 0.39 AE zur Sonne erreicht. In den Folgetagen stand er unmittelbar vor Sonnenaufgang am Morgenhimmel tief über dem Osthorizont, allerdings war die Position des Kometen relativ zur Sonne für den deutschen Sprachraum ungünstig, so dass der Komet im horizontnahen Dunst nicht sichtbar war. Beobachter auf der Südhalbkugel der Erde, im Mittelmeerraum oder auf den Kanarischen Inseln waren hier im Vorteil.

Von der Erde aus gesehen kommt Tsuchinshan-ATLAS in den ersten Oktobertagen der Sonne am Himmel immer näher. Vom 7. bis zum 11. Oktober wird man ihn „bequem vom Schreibtisch aus“ und wetterunabhängig durch das Gesichtsfeld der LASCO-C3-Kamera des Sonnenbeobachtungsatelliten SOHO ziehen sehen können. Ab dem 9. Oktober wächst der Winkelabstand des Kometen zur Sonne wieder und bereits ab dem 11. Oktober könnte es möglich sein, ihn mit bloßem Auge kurz nach Sonnenuntergang am Abendhimmel direkt über dem Westhorizont zu sichten. Die beste Sichtbarkeit ergibt sich voraussichtlich am 12. oder 13. Oktober, wenn der Komet der Erde mit einem Abstand von 0.47 AE am nächsten steht. Jeden Tag steigt er etwas höher und geht damit später unter, wird dabei gleichzeitig aber auch wieder lichtschwächer, da er sich von Sonne und Erde entfernt.

Als Aufsuchhilfe in der Dämmerung können die helle Venus tief im Südwesten und Arktur, der Hauptstern im Sternbild Bootes dienen, der in der Dämmerung als einer der ersten Sterne sichtbar wird. Tsuchinshan ATLAS steht zunächst unterhalb, dann oberhalb der Mitte der Verbindungslinie Arktur-Venus.

In den zweiten Oktoberhälfte steht der Komet selbst bei Ende der astronomischen Dämmerung noch über 20° hoch am Himmel im Sternbild Schlangenträger. Am Samstag, dem 19. Oktober 2024, laden 150 Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute, Museen, Schulen und astronomieinteressierte Einzelpersonen aus dem gesamten deutschen Sprachraum im Rahmen des bundesweiten Astronomietags dazu ein, den Kometen bei klarem Himmel zu beobachten. Ende Oktober sinkt die Helligkeit von Tsuchinshan-ATLAS dann rapide ab, aber bis Mitte November kann man ihn mit einem Fernglas bequem am Abendhimmel verfolgen.

Perseiden 2024: Sternschnuppen in lauen Sommernächten

Der Hochsommer ist die Zeit der Sternschnuppen: Die Erde quert dann auf ihrer Umlaufbahn um die Sonne die Bahn des Kometen 109P/Swift-Tuttle, der am 19. Juli 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle entdeckt wurde. Entlang seiner Bahn lässt der Komet bei jeder Wiederkehr alle 133 Jahre Partikel zurück, die als Meteore sichtbar werden, wenn sie in der Erdatmosphäre verglühen. In Wirklichkeit sieht man nicht die Teilchen selber leuchten, sondern die Luft um sie herum, die durch Reibung aufgeheizt wird, wenn die Teilchen beim Fall durch die Erdatmosphäre abgebremst werden.

Die Sternschnuppen, die sich auf den Kometen Swift-Tuttle zurückführen lassen, bilden einen Meteorstrom. Sie scheinen von einem Punkt im Sternbild Perseus unweit der Kassiopeia zu kommen und ziehen von dort aus über den ganzen Himmel. Sie werden daher Perseiden genannt. Der Ausstrahlungspunkt wird als Radiant bezeichnet.

Himmelsanblick am 12. und 13. August gegen 2:30 Uhr mit der Position des Perseiden-Radianten. Grafik: Vereinigung der Sternfreunde/www.sternfreunde.de

Die Perseiden sind ein sehr verlässlicher Meteorstrom, bei dem jedes Jahr über Tage und Wochen hinweg mit merklich erhöhtem Sternschnuppenaufkommen zu rechnen ist. Schon Ende Juli tauchen die ersten Perseiden am Himmel auf. Die Zahl der Sternschnuppen nimmt dann bis zum 12. August immer weiter zu und fällt zum Monatsende hin wieder ab. In diesem Jahr erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt in den Nachmittagsstunden des 12. August, also zu einer Zeit, wenn es im deutschen Sprachraum noch taghell ist und keine Sternschnuppen zu sehen sind.

In den Nächten um das Maximum, also vom 11. auf den 12. und vom 12. auf den 13. August, werden aber dennoch 20-30 Sternschnuppen pro Stunde sichtbar. Der zunehmende Mond geht bereits vor Mitternacht unter und da er sehr tief über dem Horizont steht, stört er nur wenig. Die Perseiden zeigen außerdem auch oft recht helle Meteore, die man auch bei Mondlicht sieht.

Helle Perseiden-Sternschnuppe über Neumünster im Jahr 2023. Bild: Marco A. Ludwig/vhs-Sternwarte Neumünster

Da der Perseus eigentlich ein typisches Herbst- und Wintersternbild ist, steht er im Sommer am Abend noch tief über dem Osthorizont und steigt erst im Laufe der Nacht immer höher. In frühen Morgenstunden sieht man daher generell mehr Sternschnuppen. Im Osten geben sich dann außerdem zwei helle Planeten ein Stelldichein: Jupiter und Mars stehen in der Nähe des offenen Sternhaufens der Hyaden im Sternbild Stier nur etwa zwei Vollmonddurchmesser auseinander.

Wer nach den Perseiden Ausschau halten möchte, sollte sich idealerweise an einen Ort mit möglichst freier Rundumsicht und ohne störendes Umgebungslicht begeben und es sich mit Liegestuhl, Isomatte oder Picknickdecke gemütlich machen. Optische Hilfsmittel wie Ferngläser oder Teleskope werden nicht benötigt.

VdS-Mitglied Jost Jahn entdeckt Kometen

VdS-Mitglied Jost Jahn ist mit dem fernsteuerbaren ROTAT-Teleskop eine seltene Entdeckung gelungen: Der nun nach ihm benannte Komet P/2023 C1 (Jahn) umkreist die Sonne auf einer geneigten Umlaufbahn zwischen den Planeten Mars und Jupiter. Es handelt sich um die erste Kometenentdeckung durch einen Deutschen seit 2002.

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Bochumer Herbsttagung am 12. November 2022

Nach zwei Jahren Corona-Pause findet am 12. November 2022 die nächste Bochumer Herbsttagung im Hörsaal HGA 10 der Ruhruniversität Bochum statt. (mehr …)

Bundesweiter Astronomietag am 1. Oktober 2022 mit 75 Veranstaltungen in Deutschland und der Schweiz

Der von der VdS ins Leben gerufene Astronomietag bietet am Samstag, dem 1. Oktober 2022 wieder Anlass und Gelegenheit für alle Interessierten, sich an Sternwarten, Planetarien, Forschungsinstituten und bei engagierten Hobby-Astronom*innen in Deutschland und der Schweiz über astronomische Themen zu informieren und einen Blick ins All zu werfen. Der Astronomietag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Faszinierende Mondwelten im Sonnensystem“ und lädt damit insbesondere zum Beobachten des Erdmonds und der Gasriesen Jupiter uns Saturn mit ihren Monden ein. Neben zahlreichen Veranstaltungen vor Ort bietet das Haus der Astronomie in Heidelberg um 17 Uhr einen Livestream an. (mehr …)

Ausschreibung der Reiff-Preise 2022

Seit 2009 zeichnet die Reiff-Stiftung zur Förderung der Amateur- und Schulastronomie herausragende Projekte zur Jugendarbeit in der Amateurastronomie und astronomische Aktivitäten in Schule und Kindergarten mit Geldpreisen aus. 2022 werden wie in den Vorjahren insgesamt 6500 Euro in zwei Kategorien vergeben, allerdings wird die Staffelung der Preisgelder in der ersten Kategorie aufgehoben. An die Stelle von erstem, zweitem und drittem Preis treten drei gleichwertige Preise.

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2. Innovationsworkshop für Jugendliche in der Astronomie vom 1.-3. Juli 2022

Drei Jahre nach dem ersten Innovationsworkshop für Jugendliche in der Astronomie beim Physikalischen Verein in Frankfurt lädt die Region Süd der VdS-Fachgruppe Astronomische Vereinigungen am Wochenende vom 1. bis zum 3. Juli 2022 zu einer Anschlussveranstaltung an der Allgäuer Volkssternwarte Ottobeuren ein. Es gilt zum einen, Themen aufzugreifen, die seinerzeit in Frankfurt  nicht komplett bearbeitet wurden, als auch um neue Themen und Projekte anzustoßen – und natürlich – um die Vernetzung der Jugendgruppen untereinander voranzubringen. Informationen zur Anmeldung im vorläufigen Programm. Anmeldeschluss ist der 10. Juni 2022.

Anmeldung zur Mitgliederversammlung der VdS am 13. November 2021 – Jetzt ganz einfach online!

 

Liebe VdS-Mitglieder,

hiermit möchten wir Sie herzlich zu unserer diesjährigen Mitgliederversammlung im Rahmen der 35. VdS-Tagung am Samstag, dem 13. November 2021 von 16:00 bis 18:30 Uhr einladen. Dazu haben alle Mitglieder am 20. September 2021 schriftlich eine Einladung von unserem Vorsitzenden Sven Melchert bekommen. Bedingt durch die Coronavirus-Situation finden Tagung und  Mitgliederversammlung online statt. Die Tagung mit Vorträgen ist öffentlich. Bei der Mitgliederversammlung muß man jedoch Mitglied in der VdS sein und sich anmelden. Vereine und Institutionen haben ebenfalls eine Stimme, deren Vertreter sich genauso anmelden muß. Sollte es Probleme geben, melden Sie sich bitte bei der VdS-Geschäftsstelle unter service@sternfreunde.de. Wir helfen ihnen gerne weiter.

Bitte registrieren Sie sich für die Teilnahme an der Mitgliederversammlung bis zum 6. November 2021 mit Ihrer Mitgliedsnummer und der Servicenummer von Ihrem Mitgliedsausweis über dieses Formular. Den Mitgliedsausweis erhalten Sie immer am Jahresanfang mit der Rechnung. Die Nummern sind über die Jahre hinweg identisch, sofern Sie keinen Wiedereintritt hatten. Achtung: Je nach Browser und System sind die Namen auf dem Formular unterschiedlich. Unten im Bild ist einmal ein Screenshot vom Browser Firefox angezeigt. Dabei gilt Benutzername => Mitglieds-Nr. und das Passwort => Service-Nr. Ihre persönlichen Zugangsdaten erhalten Sie dann wenige Tage vor der Mitgliederversammlung per Email. Details zum Tagungsprogramm werden in Kürze bekanntgegeben.

Vielen Dank für ihre Teilnahme und bleiben Sie gesund, ihr Vorstand der VdS.

Die Bochumer Herbsttagung 2021 findet nicht statt

Liebe BoHeTa-Freunde,

nach dem Ausfall im letzten Herbst wird die BoHeTa auch in 2021 nicht stattfinden können. Die Corona-Pandemie ist noch längst nicht überwunden, auch wenn die Fußballstadien sich wieder füllen. Wir können als Veranstalter nicht die Verantwortung für die Gesundheit und die Unversehrtheit der BoHeTa-Besucher übernehmen. Der Entschluss zum wiederholten Ausfall der BoHeTa ist uns nicht leicht gefallen.

Die BoHeTa wird nicht als Online-Veranstaltung laufen. In den langen Jahren hat sich unsere Veranstaltung als ein beliebtes persönliches Treffen von Amateur-Astronomen und einigen Berufsastronomen etabliert. Ein wesentlicher Aspekt dabei ist das gemeinsame Miteinander, die diversen persönlichen Gespräche in den Pausen, im Foyer, beim Mittagessen und beim gemütlichen Tagungsausklang. Viele Sternfreunde kommen auch in die Bochumer Universität, um sich mit Freunden anlässlich der Tagung wiederzusehen und dann auch über gemeinsame Projekte und Themen zu beratschlagen. Das alles ist online nicht umzusetzen

Peter Riepe (FG Astrofotografie) für das Organisationsteam der BoHeTa