Der Kosmos für Kinder

6. September 2011 - VdS

„Unser Universum“ – so heißt das erste Heft von „Spektrum neo„, dem Wissensmagazin für Kinder und Jugendliche. Und das sind: viele Bilder, spannende Geschichten, interessantes Wissen und ein Experiment zum Mitmachen. Die wichtigsten Themen: Außerirdische – Astroforscher glauben: Das Weltall lebt; Schwarze Löcher – Die geheimnisvollen Giganten verschlucken sogar das Licht; Traumjob Astronaut – neo trifft Alexander Gerst.
Los geht’s mit bunten Bildern zu den Wundern des Weltalls: Geysire auf dem Neptunmond Triton, Pferdekopf- und Orionnebel als Geburtsstätten neuer Sterne, grünen Flammen gleiche Polarlichter und einem ewigen Licht auf dem Mond. Dazu kurzweilige Texte und etwas kleiner auch konkrete Fakten, die neugierig machen. Ein „Crashkurs Astronomie“ erklärt vom Mond bis zur Galaxie die wichtigsten Begriffe.
Und weiter mit ausführlicheren Artikeln: Die „Reise zum Roten Planeten“ schildert, wie der Mars derzeit erforscht wird und wie aufregend es sein würde, Menschen zu unserem äußerem Nachbarplaneten zu schicken. Wie konkret diese Gedanken sind, liest man nachfolgend im Interview „Unser Mann für den Mars“, das die drei neo-Reporter Louisa (12 Jahre), Ferdinand (10) und Lukas (15) mit dem ESA-Astronauten Alexander Gerst geführt haben („Herr Gerst, wo muss man anrufen, um Astronaut zu werden?“). Für echte Gedankenflüge sorgt dann der Beitrag „Proxima Centauri, hin und zurück bitte!“, in dem Reisen mit „Warp-Antrieb“, wie man sie aus Fernsehserien wie „Raumschiff Enterprise“ kennt, wissenschaftlich beleuchtet werden.
Verschnaufpause: Die Rubrik „Schon gewusst“ gibt (so der Slogan) irdische Antworten auf kosmische Fragen – 14 an der Zahl, von den Ringen des Saturn bis zur Schwerelosigkeit.
Anschließend wird es etwas handfester: In „Der Sterngucker“ erklärt der Heidelberger Astronom Oliver Krause, wie er mit dem derzeit größten Weltraumteleskop „Herschel“ die Weiten des Weltalls erkundet. Und dann wird der Frage nach „Leben im All – die Suche nach unbekannten Welten“ auf den Grund gegangen (dazu Prof. Lesch: „Außerirdische sind auch nur Menschen.“). Etwas anspruchsvoller ist das Thema zu den Schwarzen Löchern, da muss sich der junge Leser und die junge Leserin schon mal mit Begriffen wie „Gravitation“ und „Gasdruck“ auseinandersetzen; na, schadet ja nichts.
Ein echtes Highlight ist das Experiment: Infrarotstrahlen mit TV-Fernbedienung und Handykamera aufnehmen (funktioniert tatsächlich, ich hab’s ausprobiert!). Hintergrund ist die Erforschung von Sternen, die von interstellaren Staubwolken verdeckt werden (wofür dann eine Colaflasche ins Spiel kommt; das ist aber ungesund, liebe Redakteure). Der folgende Artikel handelt vom Großen Roten Fleck auf Jupiter, dem gigantischen Wirbelsturm auf Jupiter.
Wieder eine Atempause: „Freches Wissen“ lässt die Fakten sprechen, bevor es mit einem Blick auf die Erde in einigen Milliarden Jahren zum finalen Artikel geht. Den Abschluss im Heft bilden einige Internet- und Büchertipps.
Man sieht es dieser sehr gerafften Inhaltsangabe schon an: Das Heft hat viel zu bieten. Es ist bunt gestaltet, ohne aufdringlich zu sein, viele Bilder und Illustrationen machen die Themen abwechslungsreich. Vieles ist einfach gehalten, in den Artikeln kann man aber eine Menge lernen, auch wenn manche Fachbegriffe den Horizont der avisierten Zielgruppe schon mal strapazieren. Kurzum: Ein wirklich gelungenes Heft, und man darf auf die nächste Ausgabe gespannt sein.

Mehr zum Heft im Internet unter www.spektrum-neo.de