Neue Pfadvorhersage für die Sternbedeckung durch (216) Kleopatra am 12. März 2015
Am 12. März 2015 bedeckt der Asteroid (216) Kleopatra den Stern HIP 54599 (8 mag) im Sternbild Crater. Dabei nimmt die kombinierte Helligkeit von Stern und Asteroid um 3,9 mag auf etwa 11,9 mag ab. Die Bedeckung findet gegen 01:07 UT in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag statt. Der Stern steht zum Bedeckungszeitpunkt ca. 27 Grad über dem Horizont in südwestlicher Richtung. Der Schatten von (216) Kleopatra berührt im deutschsprachigen Raum den Westen Österreichs und die östliche Schweiz und den Westen Deutschlands. Er wandert von Südost nach Nordwest.
Steve Preston errechnete in seiner letzten Vorhersage einen fast 240 km breiten Pfad und hat dabei für den Durchmesser von (216) Kleopatra einen Durchschnittswert von 122 km angenommen. Zeitnahe Lichtkurven von (216) Kleopatra sollten über die wahre Breite des Schattens Auskunft geben können. Ein Aufruf dazu erfolgte im VdS-Journal für Astronomie Nr. 52, Seite 117.
Ende Januar erstellen Alfons Gabel und Dr. Georg Piehler mit dem Teleskop in Trebur eine neue Lichtkurve. Anhand dieser Fotometrie konnte die Rotationsstellung zum Bedeckungszeitpunkt justiert werden. Es stellte sich heraus, das der Bedeckungszeitpunkt sehr nahe mit einem der Maxima in der Lichtkurve zusammenfällt. Damit können wir annehmen, dass Kleopatra uns die quere, breite Seite während der Bedeckung zeigen wird.
Die Daten lassen den Schluss zu, dass der Pfad ca. eine halbe Pfadbreite breiter ist als in der von Steve Preston veröffentlichten Vorhersage!
Für die Schatten der Monde liegen keine neuen Erkenntnisse vor. Im deutschsprachigen Raum ist eine Beobachtung von Cleoselene möglich. Die etwa nur 0,5 Sekunden lange Bedeckung würde etwa 20 Sekunden VOR der Bedeckung durch den Hauptkörper stattfinden.
Letztendlich werden erst die Messungen Gewissheit über das Profil zum Bedeckungszeitpunkt bringen. Dazu sind möglichst viele Messungen nötig – AUCH AUSSERHALB DER GRENZEN DER VORHERSAGE. Die Erfahrung zeigt, dass Pfadverschiebungen immer möglich sind!
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Viel Erfolg,
Oliver Klös
IOTA-ES
VdS-Fachgruppe Sternbedeckungen