Merkur am Abendhimmel

24. März 2023 - Sven Melchert

Von Anfang bis Mitte April taucht Merkur über dem westlichen Abendhimmel auf. Das ist die einzige Abendsichtbarkeit des sonnennächsten Planeten – und eine richtig gute noch dazu.

Los geht’s gleich am 1. April, das ist kein Scherz. Dann wird man Merkur von 20:15 Uhr bis 21 Uhr tief über dem westnordwestlichen Horizont ausmachen können. Merkur ist -1,1 mag hell. Bis zum 11. April vergrößert Merkur seinen Abstand zur Sonne, ist nur noch 0 mag hell, anschließend wird die Distanz kleiner und Merkur immer lichtschwächer, bis er sich nach der Monatsmitte wieder unseren Blicken entzieht und im hellen Licht der Sonne unsichtbar wird.

Die besten Beobachtungstage sind rund um den 7. April. Das ist die optimale Kombination aus Merkurhelligkeit und Abstand zur Sonne. Merkur ist mit -0,6 mag immer noch sehr hell und taucht nach 20:30 Uhr in der Abenddämmerung auf. Kurz nach 21 Uhr wird er am besten zu sehen sein. Anschließend wird es zwar immer dunkler, doch Merkur sinkt zum Horizont hinab und verschwindet entweder hinter Gebäuden oder im Dunst der Atmosphäre.

Der westliche Abendhimmel Anfang bis Mitte April 2023. Über dem Horizont taucht Merkur auf. Deutlich höher und heller glänzt der Abendstern Venus.

Merkur taucht von Anfang bis Mitte April am Abendhimmel auf. Deutlich höher und heller steht Venus, die ab dem 11. April an den Plejaden vorbeizieht. Abbildung: Vereinigung der Sternfreunde (CC BY-SA 4.0).

Das klingt vielleicht etwas kompliziert, daher folgende Tipps, um Merkur zu sehen:

Falls uns das Wetter oder sonstige Störungen einen Strich durch die Rechnung machen sollten, bietet sich Ende September eine zweite Chance, um Merkur zu sehen. Dann am Morgenhimmel kurz nach 6 Uhr, und das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Viel Erfolg und klaren Himmel!

PS: Spezialisten suchen schon vor dem 1. April nach Merkur. Ab dem 28. März sollte das möglich sein. Wem gelingt die erste Sichtung?