Merkur am Abendhimmel

Von Anfang bis Mitte April taucht Merkur über dem westlichen Abendhimmel auf. Das ist die einzige Abendsichtbarkeit des sonnennächsten Planeten – und eine richtig gute noch dazu.

Los geht’s gleich am 1. April, das ist kein Scherz. Dann wird man Merkur von 20:15 Uhr bis 21 Uhr tief über dem westnordwestlichen Horizont ausmachen können. Merkur ist -1,1 mag hell. Bis zum 11. April vergrößert Merkur seinen Abstand zur Sonne, ist nur noch 0 mag hell, anschließend wird die Distanz kleiner und Merkur immer lichtschwächer, bis er sich nach der Monatsmitte wieder unseren Blicken entzieht und im hellen Licht der Sonne unsichtbar wird.

Die besten Beobachtungstage sind rund um den 7. April. Das ist die optimale Kombination aus Merkurhelligkeit und Abstand zur Sonne. Merkur ist mit -0,6 mag immer noch sehr hell und taucht nach 20:30 Uhr in der Abenddämmerung auf. Kurz nach 21 Uhr wird er am besten zu sehen sein. Anschließend wird es zwar immer dunkler, doch Merkur sinkt zum Horizont hinab und verschwindet entweder hinter Gebäuden oder im Dunst der Atmosphäre.

Der westliche Abendhimmel Anfang bis Mitte April 2023. Über dem Horizont taucht Merkur auf. Deutlich höher und heller glänzt der Abendstern Venus.

Merkur taucht von Anfang bis Mitte April am Abendhimmel auf. Deutlich höher und heller steht Venus, die ab dem 11. April an den Plejaden vorbeizieht. Abbildung: Vereinigung der Sternfreunde (CC BY-SA 4.0).

Das klingt vielleicht etwas kompliziert, daher folgende Tipps, um Merkur zu sehen:

Falls uns das Wetter oder sonstige Störungen einen Strich durch die Rechnung machen sollten, bietet sich Ende September eine zweite Chance, um Merkur zu sehen. Dann am Morgenhimmel kurz nach 6 Uhr, und das ist wieder eine ganz andere Geschichte.

Viel Erfolg und klaren Himmel!

PS: Spezialisten suchen schon vor dem 1. April nach Merkur. Ab dem 28. März sollte das möglich sein. Wem gelingt die erste Sichtung?

Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum

„Unser Universum“ – das ist nicht nur im Wissenschaftsjahr 2023 ganz unser Ding und bietet allen Vereinen, Sternwarten, Planetarien und in der Öffentlichkeit aktiven Amateurastronomen vielfältige Gelegenheit, unsere Begeisterung für das Hobby mit anderen zu teilen. Die VdS wird das Wissenschaftsjahr natürlich tatkräftig unterstützen, wobei „die VdS“ hier in erster Linie die lokalen Vereinigungen sein werden.

Am 25. Januar findet in Berlin die Auftaktveranstaltung zum Wissenschaftsjahr 2023 statt. Alle Vorträge können live mitverfolgt werden: https://www.youtube.com/watch?v=RSo6s04Pa2A

Für Veranstaltungen bietet das Wissenschaftsjahr einen zentralen Terminkalender – nutzen Sie ihn und tragen Sie ihre Vorträge, Sternführungen, Ausstellungen oder andere Veranstaltungen dort ein.

Nachfolgend eine Kurzvorstellung des Wissenschaftsjahres und seinen Aktivitäten. Weitere Infos und aktuelle Nachrichten finden Sie unter www.wissenschaftsjahr.de.

Die Wissenschaftsjahre sind eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und von Wissenschaft im Dialog (WiD). Sie bieten seit mehr als 20 Jahren eine Plattform für den Austausch zwischen Gesellschaft und Forschung.

Übergeordnetes Ziel des „Wissenschaftsjahres 2023 – Unser Universum“ ist es, die Öffentlichkeit stärker für Wissenschaft und Forschung zu begeistern und mit Menschen in vielfältigen Formaten in Dialog zu treten. Zielgruppen sind unterschiedliche Öffentlichkeiten, Kinder ab dem Kindergartenalter und Jugendliche, Studierende, Nachwuchsforschende sowie Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Wissenschaft, Bildung, Politik, Wirtschaft, Kultur und Medien. Ein besonderer Fokus liegt auf Personen, die bisher nur wenige direkte Berührungspunkte mit Wissenschaft hatten. Das Wissenschaftsjahr 2023 erklärt, wie Grundlagenforschung rund um das Thema Universum funktioniert, vermittelt Einblicke in wissenschaftliche Erkenntnisprozesse und zeigt, wie relevant Erkenntnisse aus der Weltraumforschung für große aktuelle Themen wie Klima- und Umweltschutz sind. Im Mittelpunkt steht dabei die Faszination, die Astronomie auf Jung und Alt ausübt.

Das Wissenschaftsjahr 2023 beleuchtet die großen Fragen unseres Universums und verbindet uralte Menschheitsfragen nach Sein und Sinn mit aktuellen Forschungsvorhaben und Zukunftsperspektiven: „Sind wir allein im Kosmos?“, „Was macht unsere Erde zu einem bewohnbaren Planeten?“, „Was sind Schwarze Löcher?“ und „Wie sieht die Zukunft unseres Planeten aus und wie können wir unseren Lebensraum schützen?“ Fragen wie diese werden im Wissenschaftsjahr 2023 disziplinübergreifend und im Verbund unterschiedlicher Forschungsbereiche behandelt – von Naturwissenschaften über Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften bis zu Philosophie und Kunst, unterteilt in vier Themenfelder: „Faszination Weltall“, „Mensch, Natur und Universum“, „Wirtschaftsraum Universum und Astronomie“, „Blick auf den Planeten“.

Das Wissenschaftsjahr 2023 wird von einer Mobilisierungsaktion begleitet, die sich aus der Roadshow „Universe on Tour“ und einem Citizen-Science-Element als Web-Anwendung zusammensetzt. Während die 15 Tourhalte umfassende Roadshow ein mobiles Planetarium mit einem Ausstellungszelt durch die Bundesrepublik begleitet, ist die Webanwendung über die Website „Nachtlicht-BüHNE“ erreichbar. Mit ihr können Teilnehmende Lichtverschmutzungsquellen dokumentieren, Daten aufzeichnen und übermitteln. So gestalten sie das Citizen-Science-Projekt aktiv mit – von der Weiterentwicklung der App bis zur Datenanalyse.

Für das mobile Planetarium „Universe on Tour“ sind 15 Tourstopps eingeplant:

Auch im Wissenschaftsjahr 2023 geht das schwimmende Science Center „MS Wissenschaft“ wieder auf Reisen. In einer interaktiven Ausstellung an Bord des Binnenschiffes können Besucherinnen und Besucher die Welt der Wissenschaft entdecken. Im Frühjahr 2023 startet das Schiff seine Reise in Berlin und macht auf seiner Route Halt in vielen Häfen in Deutschland.

Das Wissenschaftsjahr lebt von seinen vielen Formaten, Veranstaltungen und Einzelinitiativen. Nur mit einem Netzwerk von starken Partnern kann es zu einem Erfolg werden und auf vielfältigen Wegen Neugierde auf Wissenschaft und Forschung wecken. So ist auch in diesem Jahr ein Begleitkreis als wertvolles Gremium in die Mitgestaltung des Wissenschaftsjahres 2023 involviert. Doch die Möglichkeiten einer Partnerschaft sind selbstverständlich nicht darauf beschränkt, sondern können verschiedenste Formen annehmen. Zum Beispiel:

Auch die Partner profitieren von einer Kooperation, denn das Wissenschaftsjahr erreicht viele Menschen und schafft eine hohe Aufmerksamkeit – für Forschung und Wissenschaft!

Wenn Sie Partner im Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum werden möchten, wenden Sie sich gerne an das Redaktionsbüro:

Redaktionsbüro Wissenschaftsjahr 2023 – Unser Universum
Gustav-Meyer-Allee 25 | Gebäude 13/5
13355 Berlin
Telefon: +49 30 818777-173
Telefax: +49 30 818777-125
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www.wissenschaftsjahr.de

Fernglaskomet im Anflug

Das neue Jahr bietet uns gleich ein interessantes Himmelsschauspiel: der Komet C/2022 E3 (ZTF) wird Anfang Februar mit ca. 5,5 mag seine maximale Helligkeit erreichen und gut mit dem Fernglas zu beobachten sein. Er ist zunächst ein Objekt des Morgenhimmels, wird dann nahe des Polarsterns die gesamte Nacht über hoch am Himmel stehen und verabschiedet sich Anfang März am Abendhimmel.

Der Komet wurde am 2. März 2022 von der „Zwicky Transient Facility“ entdeckt und trägt daher das Kürzel „ZTF“. Zum Entdeckungszeitpunkt befand er sich in einer Entfernung von 4,3 Astronomischen Einheiten (rund 650 Millionen Kilometer) und war 17,3 mag „hell“. Es handelt sich um einen langperiodischen Kometen, dessen sonnenfernster Punkt 2800 AE von der Sonne entfernt ist. Seine Umlaufzeit beträgt etwa 50.000 Jahre. Mit einer Neigung von 109 Grad steht seine Bahn fast senkrecht zur Ekliptik – praktisch für uns Beobachter auf der Erde.

Die Bahn des Kometen C/2022 E3 (ZTF) im inneren Sonnensystem. Die grauen Linien zeigen den Abstand der Kometenbahn zur Ekliptik an. Quelle: NASA/JPL-Caltech/Solar System Dynamics.

Am 12. Januar 2023 erreicht C/2022 E3 mit 1,1 AE Abstand seine sonnennächste Position und am 1. Februar 2023 mit 0,28 AE (42 Mio. km) seine kleinste Entfernung zur Erde. Er nähert sich dabei von Norden kommend der Ekliptik, die er am 12. Februar nach Süden hin durchstößt. Wenn Komet ZTF Ende Januar/Anfang Februar seine maximale Helligkeit erreicht, befindet er sich von der Erde aus gesehen unweit des nördlichen Himmelspols und ist somit die ganze Nacht über zu sehen.

Bahn des Kometen C/2022 E3 (ZTF) von Anfang Januar bis Anfang März 2023. Die Karte zeigt den Himmelsanblick am 1. Februar um Mitternacht. Bis Ende Januar ist der Komet ein Objekt für den Morgenhimmel, wird dann die gesamte Nacht über hoch am Himmel stehen und bewegt sich anschließend in Richtung des nordwestlichen Abendhimmels. (Vereinigung der Sternfreunde e.V./CC BY-SA 4.0).

Download der Karte im PDF-Format zum Druck.

Die beste Sichtbarkeitszeit beginnt nach Mitte Januar, wenn der Komet heller als 7 mag ist und der abnehmende Mond den Himmel immer weniger aufhellt. Neumond tritt am 21.1. ein. Optimal werden die Tage kurz vor Ende Januar sein: der Komet hat mit ca. 5,5 mag fast seine maximale Helligkeit erreicht und der Mond im ersten Viertel geht in der zweiten Nachthälfte unter. Anschließend stört leider Mondlicht die Beobachtung (Vollmond am 5.2.), in der zweiten Februarwoche bietet sich ein weiteres Beobachtungsfenster am Abendhimmel; C/2022 E3 ist dann noch etwa 6 mag hell.

Am 10./11. Februar wird Komet ZTF nahe an Mars vorbei ziehen und am 15./16.2. direkt neben Aldebaran im Stier zu finden sein. Dann beträgt die Helligkeit des Kometen nur noch 7 mag und seine Zeit als „Fernglaskomet“ geht zu Ende.

Die maximale Helligkeit von 5,5 mag ist für einen Kometen durchaus bemerkenswert, unter sehr dunklem Himmel wird man ihn vielleicht sogar mit bloßem Auge erkennen können, doch man muss schon genau wissen, wo man ihn am Himmel findet. Dazu mögen unsere Aufsuchkarten behilflich sein. Wer seinen eigenen Sternatlas verwenden möchte, findet die Positionsangaben des Kometen in einer Ephemeridentabelle.

Aufsuchkarten für den Kometen C/2022 E3 (ZTF)

Ephemeride für den Kometen C/2022 E3 (ZTF)

Über aktuelle Beobachtungen und Aufnahmen tauschen sich die Kometenbeobachter im Forum der VdS aus. Weitere Hinweise zu Kometen und ein umfangreiches Bildarchiv findet man bei der Fachgruppe Kometen.

Die Geminiden kommen

Die „Geminiden“ sorgen Mitte Dezember für einen schönes Sternschnuppenschauspiel. Mit bis zu 150 Meteoren pro Stunde gelten die Geminiden als reichster Strom des Jahres. Der Höhepunkt der Aktivität wird am 14. Dezember um 14 Uhr erreicht, daher sind die Nächte vom 13. auf den 14. und vom 14. auf den 15. Dezember am besten zur Sternschnuppenjagd geeignet.

Das Maximum der Geminiden findet in diesem Jahr für uns am Tag statt: am Mittwoch, den 14. Dezember gegen 14 Uhr MEZ soll der Höhepunkt erreicht werden. Für Beobachter in Mitteleuropa bieten sich daher die Nächte von Dienstag auf Mittwoch und von Mittwoch auf Donnerstag an. Besonders in der Nacht nach dem Maximum, vom 14. auf den 15. Dezember, ist noch mit zahlreichen Sternschnuppen zu rechnen. In der Praxis wird man, je nach Aufhellung des Nachthimmels, 30 bis 60 Meteore sehen, also alle ein bis zwei Minuten eine Sternschnuppe. Darunter sind auch besonders helle Objekte.

Die Zwillinge gehen bereits in den Abendstunden am Osthimmel auf, sodass bereits nach Einbruch der Dunkelheit die Sternschnuppenshow beginnt. Wer die Zwillinge nicht kennt: sie stehen genau links oberhalb vom Orion. Besonders hell sind ihre zwei Hauptsterne Kastor und Pollux, ein aus der griechischen Mythologie bekanntes Zwillingspaar. Der scheinbare Ausstrahlungspunkt der Sternschnuppen (Fachsprache: der Radiant) liegt knapp über Kastor, dem oberen der beiden Zwillingssterne. Das ist aber nur ein perspektivischer Effekt wie bei einer Autofahrt durch einen Schneeschauer.

Der Grund für das vermehrte Auftreten der Sternschnuppen ist das Durchqueren der Erde einer kosmischen Staubwolke, die vermutlich vom Kleinplaneten „Phaethon“ hinterlassen wurde – möglicherweise ist dieser Asteroid zerbrochen und hat Trümmerteile auf seiner Bahn hinterlassen, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre als Sternschnuppen verglühen.

Im Gegensatz zu den bekannten Perseiden-Sternschnuppen im Sommer muss man bei den Geminiden also nicht bis nach Mitternacht warten, um die meisten zu sehen. Und da der abnehmende Halbmond am 13.12. gegen 21 Uhr bzw. am 14.12. nach 22 Uhr aufgeht, sind die Abendstunden diesmal die beste Sternschnuppenzeit. Sobald es dunkel wird, kann man neugierig nach ihnen Ausschau halten. Ein freier Blick nach Osten ist dann von Vorteil, im Laufe der Nacht stehen die Zwillinge hoch im Süden, am Morgen streben sie im Nordwesten ihrem Untergang entgegen.

Mond bedeckt Uranus und Mars

Anfang Dezember wird der Mond zweimal einen Planeten bedecken: am Abend des 5. Dezember den fernen Uranus und am Morgen des 8. Dezember den roten Mars – exakt am Tag seiner diesjährigen Opposition.

Die Zeiten für beide Bedeckungsereignisse sind sehr vom Ort abhängig, unsere Angaben können nur zur groben Orientierung dienen. Um die Zeiten exakt für den persönlichen Beobachtungsort zu ermitteln, benutze man ein Planetariumsprogramm wie das kostenlose Stellarium (www.stellarium.org) oder diesen praktischen Online-Dienst des Institut de mécanique céleste et de calcul des éphémérides in Paris: https://ssp.imcce.fr/forms/occultations

5. Dezember: Mond bedeckt Uranus

Das Ereignis beginnt je nach Ort zwischen kurz nach 17:30 und 17:45 Uhr. Der Mond steht in rund 25 Grad Höhe über dem Osthorizont, die Sonne ist erst 12 Grad unter den Horizont gesunken – ganz dunkel ist es also noch nicht. Drei Tage vor Vollmond ist der Mond fast komplett beleuchtet, doch nach Osten hin bleibt noch ein unbeleuchteter Mondrand, hinter dem Uranus verschwinden wird. Vom ersten Kontakt mit dem Mondrand vergehen gut zehn Sekunden, bis der 3,8 Bogensekunden kleine Uranus vollständig vom Mond verdeckt ist. Der Austritt findet etwa zwischen 18:25 und 18:40 Uhr statt. Dann steht der Mond 33 Grad über dem Ostsüdosthorizont.

Mit einer Helligkeit von 5,6 mag ist Uranus normalerweise mit jedem Fernglas zu sehen. Doch direkt neben dem gleißend hellen Mond wird es eine Herausforderung, den sehr viel lichtschwächeren Planeten auszumachen. Auf Fotos wird der Mond zwangsläufig überbelichtet sein. Spezialisten werden bestimmt versuchen, den Eintritt am dunklen Mondrand mit langer Brennweite aufzunehmen.

 

8. Dezember: Mond bedeckt Mars

Vollmond, Oppositionstag von Mars und eine Bedeckung: viel besser kann es eigentlich nicht kommen. Wenn da nur nicht die etwas unpraktische Uhrzeit wäre: das Ereignis findet am frühen Donnerstagmorgen statt. Je nach Ort um kurz vor oder wenige Minuten nach 6 Uhr verschwindet der -1,9 mag helle Mars hinter dem Mond. Vom ersten Kontakt bis zur vollständigen Bedeckung des 17 Bogensekunden großen Mars vergehen gut 30 Sekunden. Der Mond zieht dann fast zentral über den roten Planeten hinweg. Etwa eine Stunde später, wenige Minuten vor oder nach 7 Uhr, taucht Mars auf der anderen Seite des Mondes wieder auf.

Zu Beginn der Bedeckung stehen Mond und Mars noch gut 20 Grad über dem Nordwesthorizont. Beim Austritt beträgt die Höhe über dem Horizont nur noch rund 12 Grad und die Morgendämmerung beginnt sich bemerkbar zu machen.

Klaren Himmel und viel Erfolg bei den Beobachtungen!

Schnell, hell und selten: die Sternschnuppen der Leoniden

Jedes Jahr Mitte November kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne den Pfad des Kometen 55P/Temple-Tuttle. Dabei kollidieren Teilchen des Kometen mit der Erdatmosphäre und erzeugen dort Sternschnuppen. Die Anzahl der Meteore ist mit 10 bis 15 pro Stunde recht gering, darunter sind aber oft sehr helle Sternschnuppen. Im Jahr 2022 könnte es außerdem zu einem zweiten Meteorschauer kommen.

Der Komet 55P/Temple-Tuttle wurde am 19. Dezember 1865 entdeckt. Er läuft in 33 Jahren einmal um die Sonne. Derzeit befindet sich der Komet an seinem sonnenfernen Bahnpunkt. Wenn er sich in Sonnennähe aufhält, finden hingegen wahre Meteorstürme statt – letztmals in den Jahren um die Jahrtausendwende und das nächste Mal ab 2033.

Das diesjährige Maximum der Leoniden tritt in der Nacht vom 17. auf den 18. November ein. Die Sternschnuppen scheinen dem Sternbild Löwe (lat.: Leo) zu entspringen, ihr Ausstrahlungspunkt liegt eine Handbreit über Regulus, dem hellsten Stern im Löwen. Der Löwe geht erst nach Mitternacht auf, daher sind die Stunden der zweiten Nachthälfte zur Beobachtung der Meteore geeignet. Dazu blickt man in Richtung Osten – just in dieser Nacht steht der abnehmende Mond im Löwen, so dass man sich leicht orientieren kann. Leider hellt der Mond aber den Himmel auf; schwache Sternschnuppen werden daher kaum zu sehen sein.

Mit zehn bis 15 Sternschnuppen sind die Leoniden kein reicher Strom, allerdings treten immer wieder besonders helle Meteore auf. Und sie sind mit 70 Kilometern pro Sekunde sehr schnelle Sternschnuppen. Modellrechnungen zufolge könnte die Erde am Morgen des 19. November einen dichteren Teil der Kometenspur durchqueren, dann werden bis zu 50 Meteore pro Stunde erwartet. Der Löwe steht bereits hoch im Süden, der Mond ist ein Stück weiter in das Sternbild Jungfrau gewandert. Wer früh aufsteht, kann am 19. November vor der Morgendämmerung vielleicht ein besonderes Sternschnuppenspektakel verfolgen.

Aktuelle Beobachtungen von Sternschnuppen können im Forum der Fachgruppe Meteore verfolgt werden.

Partielle Sonnenfinsternis am 25. Oktober 2022

Am 25. Oktober zur Mittagszeit zieht der Mond über die Sonne – es findet eine partielle Sonnenfinsternis statt. Das Ereignis dauert rund zwei Stunden und kann bei klarem Himmel von fast ganz Mitteleuropa aus gesehen werden. An vielen Orten werden Sternwarten zur Beobachtung des Himmelsschauspiels einladen oder lassen die Finsternis per Livestream im Internet verfolgen.

Sonnenfinsternisse sind seltene Schauspiele: zum letzten Mal war am 10. Juni 2021 von Mitteleuropa aus ein solches Ereignis zu sehen. Damals betrug die maximale Bedeckung der Sonne durch den dunklen Neumond rund 20 Prozent, in diesem Jahr werden es für Beobachter im Nordosten über 30 Prozent sein, im Südwesten immerhin um die 20 Prozent.

Der Höhepunkt der Finsternis findet zwischen kurz nach 12 Uhr und 12:30 Uhr statt – im Westen früher, im Osten später:


So kann jeder in der Mittagspause einen Blick zur Sonne werfen und die Finsternis bestaunen. Dazu muss man auf jeden Fall eine sichere Sonnenfinsternisbrille verwenden, denn alle anderen Hilfsmittel dämpfen das Sonnenlicht nicht ausreichend, bleibende Augenschäden wären die Folge. Am besten besorgt man sich schon jetzt eine Sonnenfinsternisbrille, die für wenige Euro erhältlich ist.

Warum sind Sonnenfinsternisse so selten?
Eine Sonnenfinsternis kann nur bei Neumond eintreten, wenn der Mond genau zwischen Sonne und Erde steht. Doch durch die Neigung der Mondbahn zieht er dann meist weit über- oder unterhalb der Sonne vorbei. Damit der Mond die Sonne trifft, muss er bei Neumond auch die scheinbare Sonnenbahn kreuzen. Die Kombination beider Stellungen führt dazu, dass pro Jahr nur zwei bis vier Sonnenfinsternisse stattfinden. Außerdem muss die Sonne während der Finsternis über dem lokalen Horizont stehen, und so kommt es, dass von einem Ort nur alle paar Jahre eine Sonnenfinsternis zu sehen ist.

Die nächste von Mitteleuropa aus sichtbare Sonnenfinsternis wird erst am 29. März 2025 stattfinden. Der Mond bedeckt die Sonne dann zu einem ähnlichen Teil wie in diesem Jahr am 25. Oktober. Noch ein Hinweis: die Inhalte dieser Webseite können gerne geteilt werden und die Grafiken dürfen verwendet werden unter Angabe der VdS als Quelle.

Aktuelle Informationen und Links zu Live-Übertragungen unter:
twitter.com/astronomietag
facebook.com/sternfreunde
skyweek.wordpress.com

Portal der VdS zur Sonnenfinsternis am 25. Oktober 2022:
SoFi 2022 – Livestreams und erste Bilder

23. September: Licht aus – für eine ganze Nacht!

Mit der Earth Night ein Zeichen gegen Lichtverschmutzung setzen:

Am 23. September ist es wieder soweit: die diesjährige Earth Night findet statt. Menschen werden ab spätestens 22 Uhr die ganze Nacht über das künstliche Außenlicht reduzieren und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung setzen. Jeder kann dabei mitmachen.

Im Unterschied zur Earth Hour – bei der jedes Jahr an einem März-Abend für eine Stunde das Licht reduziert wird – geht es bei Earth Night darum, die gesamte Nacht das Licht abzuschalten. Mit der Aktion soll auf die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht hingewiesen und ein Umdenken erreicht werden, zukünftig verantwortungsvoller mit der Ressource Licht umzugehen. Denn Umwelt, Mensch und Natur sind nachweislich auf ausreichend dunkle Nächte angewiesen.

Wir hoffen, dass in diesem Jahr noch mehr Großstädte und Kommunen mitmachen und wieder Tausende Objektanstrahlungen abgeschaltet werden und noch mehr Kommunen den Mut aufbringen, die ganze Nacht die Straßenbeleuchtung abzuschalten. Da es keine generelle Straßenbeleuchtungspflicht gibt, kann so etwas problemlos umgesetzt werden.

Unterstützt wird die Aktion von immer mehr Organisationen und Prominenten — von der Vereinigung der Sternfreunde (VdS) e.V., dem Bund Naturschutz, dem DAV und LBV.

Alle Infos unter: www.earth-night.info.

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