Sternschnuppen am Sommerhimmel: die Perseiden kommen

6. August 2021 - Sven Melchert

Darauf kann man sich verlassen: Jedes Jahr um den 12. August sind besonders viele Sternschnuppen am Nachthimmel zu sehen. In dieser Zeit fliegen wir auf unserem „Raumschiff Erde“ durch einen Schwarm von kosmischen Staubteilchen, die beim Eindringen in die Erdatmosphäre Leuchtspuren verursachen. Unter optimalen Bedingungen kann man so alle ein bis zwei Minuten einen Meteor über den Himmel huschen sehen. Dieses Jahr sind die Bedingungen besonders günstig, denn der Mond geht bereits am späten Abend unter.

Die meisten Meteore sind nach Mitternacht zu sehen, wenn die Erde quasi kopfüber in den Strom eintaucht. Dazu bieten sich in diesem Jahr gleich zwei Gelegenheiten: in den Nächten vom 11. auf den 12. und vom 12. auf den 13. August. Ihren theoretischen Höhepunkt erreichen die „Perseiden“ am späten Abend des 12. August, Profis zählen unter sehr dunklem Himmel dann bis zu 100 Sternschnuppen, ein einzelner Beobachter nimmt etwa 30 bis 50 Meteore pro Stunde wahr. Man blickt dazu am besten in Richtung Osten, dort geht das Sternbild Perseus auf, nach dem diese Sternschnuppen benannt wurden.

Die Perseiden scheinen dem Sternbild Perseus zu entspringen. Solch einen „Radianten“ oder Ausstrahlungspunkt hat jeder Sternschnuppenstrom, denn die Erde fliegt auf ihrer Bahn um die Sonne dann durch eine Wolke kleiner Kometentrümmerteilchen. Im Falle der Perseiden trägt der verursachende Komet die Bezeichnung 109P/Swift-Tuttle. Dieser Komet wurde am 19. Juli 1862 von Lewis Swift und Horace Tuttle unabhängig voneinander entdeckt. Für einen Umlauf um die Sonne benötigt er rund 133 Jahre. Im Jahr 1992 konnte die Wiederkehr des Kometen beobachten werden, seine nächste Sichtbarkeit wird erst für das Jahr 2126 erwartet.

Das Sternbild Perseus ist ein klassisches Herbst- und Wintersternbild. Mitte August geht der Perseus und mit ihm der Ausstrahlungspunkt der Perseiden am Abendhimmel auf und steigt dann immer höher. Die meisten Sternschnuppen sieht man daher in den späten Abendstunden und – noch besser – frühen Morgenstunden, da unser Blick dann genau in Richtung des „Schneegestöbers“ der Sternschnuppen geht.

Sobald es abends richtig dunkel geworden ist, geht der Mond im Westen unter. Sein Licht wird dieses Jahr den Himmel daher nicht aufhellen, somit steigen die Chancen, deutlich mehr Sternschnuppen zu sehen als bei vom Mond aufgehelltem Himmel. Je dunkler der Himmel ist, desto mehr Meteore wird man erwischen, doch die Perseiden sind auch für besonders helle Sternschnuppen bekannt, die selbst am hellen Stadthimmel nicht zu übersehen sind.

Das Auftreten der Perseiden ist nicht auf die kurze Zeit des Maximums beschränkt, man kann auch an den Wochenenden davor und danach sein Glück versuchen – am besten bequem auf einer Gartenliege mit entspanntem Blick nach oben. Viel Glück!